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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 9.1884

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Hultsch, Friedrich: Zur Abwehr gegen W. Dörpfelds "Beiträge zur antiken Metrologie"
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https://doi.org/10.11588/diglit.42072#0157

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ZUR ABWEHR GEGEN W. DOERPFELD

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mich ein Vorwurf erhoben, den ich gleich damals, nach dem
Erscheinen,hätte zurückweisen sollen.Doch die Sache erschien
mir nicht tanti, und ich schwieg deshalb. Jetzt möge sie, da
ich aus anderem Anlass zur Erwiderung genötigt bin, noch
nachträglich berührt werden.
Auf S. 304 f. erhebt Herr Dörpfeld gegen die erste Bear-
beitung der Metrologie (die zweite war damals noch nicht er-
schienen) die Ausstellung, dass der Zusammenhang zwischen
Längenmaassen, Körpermaassen und Gewichten der Alten von
mir verkannt worden sei. Was ich in dieser Hinsicht im J. 1862
schrieb, hatte damals wohl seinen guten Grund. Das System
Böckhs beruhte hauptsächlich auf der Hypothese, dass alle
Längen- und Hohlmaasse und Gewichte von dem von ihm
vorausgesetzten “babylonischen Fusse” abzuleiten seien. Wie
der ganz andere Ansichten über den Zusammenhang zwischen
diesen Faktoren fanden sich bei Queipo. Es war unmöglich,
diese Sätze zu acceptiren. Das führte mich in jener weit zu-
rückliegenden Zeit dazu auf S. 1 ff. und 87 f. mich so zu
äussern, wie Herr Dörpfeld citiert. So wie aber durch die Un-
tersuchungen von Brandis die Grundlagen gegeben waren,
auf denen ein Zusammenhang zwischen Längenmaass und Ge-
wicht mit Wahrscheinlichkeit sich nachweisen liess, habe ich
die entsprechenden Formeln für ägyptisches, babylonisch -
persisches und äginäisches Maass und Gewicht aufgestellt.
Dies geschah in der Recension von Brandis’ Münz- und Ge-
wichtswesen, welche im Jahrgang 1867 der neuen Jahrbü-
cher für classische Philologie S. 513—538 veröffentlicht wor-
den ist. Dort berichtigte ich also mein Urteil vom J. 1862,
und aus dem Zusammenhang meiner Worte war auch heraus-
zulesen,warum ich damals noch betreffs der attischen Maasse
mich zurückhielt.
Nun gilt doch wohl als Regel, dass, wer über irgend einen
wissenschaftlichen Gegenstand schreibt, auch die gesammte
einschlägige Litteratur zu berücksichtigen habe. Und wenn
man dagegen einwenden will, dass es nicht möglich sei alles
einzusehen, oder auch, dass man absichtlich dies oder jenes
 
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