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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 21.1896

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Heft 1
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Mordtmann, Johannes Heinrich: Inschriften aus Makedonien
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https://doi.org/10.11588/diglit.38774#0107

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INSCHRIFTEN AUS MAKEDONIEN

Wenn man an der Ostseite der Stadt Salonik aus dem von
den Türken Telli-kapu genannten Thore hinaustritt, liegen lin-
ker Hand, auf der zum Castellberge ansteigenden Höhe zu-
nächst der protestantische Friedhof, dann der griechische Fried-
hof, von ersterem durch einen schmalen Streifen Landes ge-
trennt. Bis vor etwa 15 Jahren war das Thor vermauert, un-
ter Midhat Pascha wurde es abgebrochen, die Grabstätten,
welche sich davor längs der Stadtmauer fanden, entfernt und
die beiden Friedhöfe angelegt. Im Juni 1895 wurde behufs
Herstellung einer Fahrstrasse das Erdreich zwischen ihnen
einige Meter tief abgegraben. Unter der oberen Schicht, wel-
che die Reste der modernen Beerdigungsstätten enthielt, stiess
man auf antike Grabanlagen, teils Marmorsarkophage, teils
Ziegelgräber, welche auf grossen Steinplatten in Bogenform
aufgemauert waren. Unter angeblich sachkundiger Leitung
wurden die Deckel der Sarkophage schleunigst abgesprengt,
der Inhalt durchsucht und alsdann die Gebeine mit Schutt
und andern Überresten vermengt wieder hineingeworfen. Eben-
so erging es den Ziegelgräbern, ln einem der Sarkophage soll
ein Ring und ein Glasfläschchen gefunden worden sein. Als
ich die Trümmer untersuchte, las ich vom Boden einen Eberzahn
auf; in dem Schutt lagen auffällig viele Tierknochen umher.
Die Sarkophage, drei an Zahl, trugen sämtlich Inschriften:
Relief:
1. ΓΕΡΜ ΑΝΩΤΟΔΕΣΗΜ A Jüngling (?) Π AT-I P ΕΈ Λ ΕΣΣ ΕΘ A N O iFl
ΕΙΝΕΚΕΝΕΥΝΟΙΗΣ aufrecht nach ΗΣΤΤΡΙΝΕΧΕΝΓΕΡΙΩΝ
ΑΛΛΑΠΟΘΟΣΜΟΙΡΗΣ links, in einem ΟΛ1ΓΩΈΡΟΣΟΣΤΟΝΈ NE I NAI
Η Θ ΕΛΕ N A I Μ Ο I P A 1 durch zwei joni- ΔΟΥΚΕΔΥΝ ΑΝΤΟΘΕΛΙΝ
sehe, oben durch Bo-
gen verbundene Säulen
gebildeten Rahmen.

ATHEN. MITTHEILUNGEN XXI.

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