PITHOSFRAGMENTE AUS DATSCHA
(Hierzu Tafel VI)
_ Seit E. Pottiers dankenswerter Zusammenstellung der auf
griechischem Boden gefundenen gepressten Thonreliefs1 bringt
fast jedes Jahr neue Beispiele dieser vorwiegend für gröberes
Hausgerät angewendeten und daher conservativen Technik.
Es steht zu hoffen, dass sich einmal eine chronologische Reihe
dieser Typen vom Ende der mykenischen Epoche bis zum
Ausgang des sechsten Jahrhunderts wird construiren lassen,
wenn es sich dabei auch weniger um eine innere Entwickelung
als um die äusserliche Aufnahme neuer Motive und Zierfor-
men handelt. Nur die jüngste Schicht dieser Fabrication liegt
in der italischen red-ware und Bucchero-Gelassen vor. Die
Frage, wie weit namentlich die erstere Gefässclasse impor-
tirt, wie weit auf italischem Boden von Italikern nachgeahmt
worden ist, ist von untergeordnetem Interesse; die griechische,
und zwar vorwiegend ostgriechische Herkunft der wesentli-
chen Typen dürfte keinem berechtigten Zweifel mehr begegnen.
Die altertümlichsten Beispiele gepresster Thonreliefs, durch-
weg grossen πίθοι angehörig, stammen bis jetzt aus dem Süd-
westen Kleinasiens, von Rhodos und den benachbarten Küsten.
Auch die nachstehend im Text und auf Taf. 6 abgebilde-
ten Bruchstücke stammen von der karischen Iiüste, aus Dat-
scha, welche Gegend auch abgesehn von den Funden Patons
zu Assarlik [Journal of Hell. stud. 1887 S.7 1 ff.) schon meh-
rere hocharchaische Denkmäler geliefert hat2. Die Scherben
1 Bull, cle corr. hell. XII (1888) S. 491-509. Monuments grecs publies par
l’association pour l’encouragement des etudes grecques II (1889) Taf. 8.
2 Vgl. Arch. Anzeiger 1894 S.176,V. 177, 24. 25. Revue arch. 1894, II S.
(Hierzu Tafel VI)
_ Seit E. Pottiers dankenswerter Zusammenstellung der auf
griechischem Boden gefundenen gepressten Thonreliefs1 bringt
fast jedes Jahr neue Beispiele dieser vorwiegend für gröberes
Hausgerät angewendeten und daher conservativen Technik.
Es steht zu hoffen, dass sich einmal eine chronologische Reihe
dieser Typen vom Ende der mykenischen Epoche bis zum
Ausgang des sechsten Jahrhunderts wird construiren lassen,
wenn es sich dabei auch weniger um eine innere Entwickelung
als um die äusserliche Aufnahme neuer Motive und Zierfor-
men handelt. Nur die jüngste Schicht dieser Fabrication liegt
in der italischen red-ware und Bucchero-Gelassen vor. Die
Frage, wie weit namentlich die erstere Gefässclasse impor-
tirt, wie weit auf italischem Boden von Italikern nachgeahmt
worden ist, ist von untergeordnetem Interesse; die griechische,
und zwar vorwiegend ostgriechische Herkunft der wesentli-
chen Typen dürfte keinem berechtigten Zweifel mehr begegnen.
Die altertümlichsten Beispiele gepresster Thonreliefs, durch-
weg grossen πίθοι angehörig, stammen bis jetzt aus dem Süd-
westen Kleinasiens, von Rhodos und den benachbarten Küsten.
Auch die nachstehend im Text und auf Taf. 6 abgebilde-
ten Bruchstücke stammen von der karischen Iiüste, aus Dat-
scha, welche Gegend auch abgesehn von den Funden Patons
zu Assarlik [Journal of Hell. stud. 1887 S.7 1 ff.) schon meh-
rere hocharchaische Denkmäler geliefert hat2. Die Scherben
1 Bull, cle corr. hell. XII (1888) S. 491-509. Monuments grecs publies par
l’association pour l’encouragement des etudes grecques II (1889) Taf. 8.
2 Vgl. Arch. Anzeiger 1894 S.176,V. 177, 24. 25. Revue arch. 1894, II S.