VON GRIECHISCHEN INSELN
(Hierzu Tafel IV. V)
Während der Reisen, die mir ein Stipendium des öster-
reichischen Unterrichtsministeriums ermöglicht hat, besuchte
ich im Hochsommer 1894 einige Inseln des äolischen Mee-
res. Ich will hier mitteilen, was ich von antiquarisch und epi-
graphisch Merkwürdigem fand, das noch nicht anderweitig
bekannt ist, und einige topographische Bemerkungen anschlies-
sen. Leider stand mir kein photographischer Apparat zu Ge-
bote, was ich hauptsächlich in Hinsicht auf Sculpturen viel-
fach bedauerte. Wenn ich trotzdem beschreibe, ohne in den
meisten Fällen eine Abbildung beifügen zu können, so leitet
mich dabei der Gedanke, dass in Zukunft ein besser Ausge-
rüsteter leicht an der Hand dieser Angaben jenes Versäumniss
nachholen kann.
Syros.
Vor allem suchte ich die vorgriechische Nekropole bei der
Panagia Chalandriani auf, welche von ihrem ersten Beschrei-
ber Pappadopoulos [Revue arch. VI, 1862, S. 224) so stark
missverstanden wurde, bis erst Stephanos (Έπιγραφαΐ τής νήσου
Σύρου S. 8,7) und Dümmler (Athen. Mitth. 1 886 S. 34) ihren
Charakter richtig bestimmten1. Der Besuch der Nekropole
selbst ergab nichts Neues. Etliche von den Gräbern sind noch
sichtbar, aber ihr Inhalt ist, wie es sich von selbst versteht,
längst nicht mehr an Ort und Stelle. Einiges aus der Nekro-
pole sah ich in Syros. Der katholische Priester Νικηφόρος Πριν-
τέζης zeigte mir einen kleinen Becher aus Marmor (mit Fuss
1 Vgl. auch Arch. Anzeiger 1893 S. 102.
(Hierzu Tafel IV. V)
Während der Reisen, die mir ein Stipendium des öster-
reichischen Unterrichtsministeriums ermöglicht hat, besuchte
ich im Hochsommer 1894 einige Inseln des äolischen Mee-
res. Ich will hier mitteilen, was ich von antiquarisch und epi-
graphisch Merkwürdigem fand, das noch nicht anderweitig
bekannt ist, und einige topographische Bemerkungen anschlies-
sen. Leider stand mir kein photographischer Apparat zu Ge-
bote, was ich hauptsächlich in Hinsicht auf Sculpturen viel-
fach bedauerte. Wenn ich trotzdem beschreibe, ohne in den
meisten Fällen eine Abbildung beifügen zu können, so leitet
mich dabei der Gedanke, dass in Zukunft ein besser Ausge-
rüsteter leicht an der Hand dieser Angaben jenes Versäumniss
nachholen kann.
Syros.
Vor allem suchte ich die vorgriechische Nekropole bei der
Panagia Chalandriani auf, welche von ihrem ersten Beschrei-
ber Pappadopoulos [Revue arch. VI, 1862, S. 224) so stark
missverstanden wurde, bis erst Stephanos (Έπιγραφαΐ τής νήσου
Σύρου S. 8,7) und Dümmler (Athen. Mitth. 1 886 S. 34) ihren
Charakter richtig bestimmten1. Der Besuch der Nekropole
selbst ergab nichts Neues. Etliche von den Gräbern sind noch
sichtbar, aber ihr Inhalt ist, wie es sich von selbst versteht,
längst nicht mehr an Ort und Stelle. Einiges aus der Nekro-
pole sah ich in Syros. Der katholische Priester Νικηφόρος Πριν-
τέζης zeigte mir einen kleinen Becher aus Marmor (mit Fuss
1 Vgl. auch Arch. Anzeiger 1893 S. 102.