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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 36.1911

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Frickenhaus, August; Müller, Walter: Aus der Argolis: Bericht über eine Reise vom Herbst 1909
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https://doi.org/10.11588/diglit.37288#0037

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21

AUS DER ARGOLIS.
BERICHT ÜBER EINE REISE VOM HERBST 1909.
(Hierzu Tafel I).

Alles was die gelehrte Forschung bis in die Mitte des
vorigen Jahrhunderts für die Kenntnis der antiken Argolis
geleistet hat, wurde von Ernst Curtius im II. Band seines
Peloponnesos zusammengefasst; seine wichtigsten Quellen
waren dabei ausser der persönlichen Bereisung vieler Landes-
teile die Untersuchungen von Ludwig Ross, der älteren eng-
lischen Topographen und der Expedition de Moree, der wir
auch die noch heute grundlegende Karte des Peloponnes ver-
danken. Seitdem ist das Land mehrfach zusammenhängend
bereist worden (besonders 1860 durch Conze und Michaelis,
später durch die Geographen Miliarakis und Philippson), viel-
fache Ausgrabungen haben die Geschichte einzelner Orte er-
kundet, die Inschriften sind durch Fränkel neu gesammelt,
für die Geschichte, die Sagen, die Dialekte ist vielerlei ge-
schehen. Vor allem aber vermag die moderne archäologische
Forschung durch bessere Kenntnis der alten Bautechnik und
die Heranziehung der Keramik dem Boden und den Monu-
menten mehr abzugewinnen als früher, und sie hat auch viele
neue Fragen aufgestellt. So können jetzt die Besiedelungs-
verhältnisse der verschiedenen Perioden sicherer erkundet
werden; wichtige historische Probleme, wie die Verbreitung
und die Art der 'mykenischen' Kultur, ihr Verhältnis zur
'geometrischen', die Entstehung der archaischen Städte und
Kulte lassen sich durch eingehende Ortsstudien bedeutend
fördern. Aber die neuen Fragen verlangen auch eine andere
Technik der Erforschung. Vor allem scheint es erwünscht,
die ganzen noch vorhandenen Reste der Antike in Plänen
 
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