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Ein „ dapperer Landsoldat" kämpft wie ein Löwe
-gegen die andringenden Preußen. Krach! da kommt eine
Kanonenkugel und reißt ihm das rechte Bein weg. Da
liegt der arme Teufel bewußtlos auf der Erde. Ein preußi-
scher Seconde-Lieutenant stürmt mit blankem Degen heran,
um ihm den Gnadenstoß zu geben. Dieser Anblick bringt
den dänischen Helden wieder zur Besinnung. Mit letzter
Kraft auf das übrig gebliebene Bein sich schnellend, ergreift
er das andere abgeschossene, das neben ihm am Boden liegt,
bei der großen Zehe, schwingt es einer Herkuleskeule gleich,
dreimal in der Luft und schmettert damit den Preußen mit
solcher Gewalt nieder, daß derselbe, wie vom Blitz getroffen,
drei Fuß, sieben Zoll und zwei Linien tief in den Boden
versinkt. _

Der Ungenügsame.

A: „Freut mich Dich einmal zu treffen, lieber Bern-
hard, wie geht's Dir alleweil?"

B: „Schlecht, sehr schlecht! Dir als Freund kann ich
anvertrauen, daß es mit meinen pekuniären Verhältnissen sehr
schlimm aussieht; zudem habe ich noch häuslichen Unfrieden,
mein Bureauchcf peinigt ärger als je, und ich selbst bin
leider immer kränklich."

A: ^So — so — und wie geht's Dir sonst."

Ein anderer „dapperer Landsoldat" hat all' seine
Munition verschossen. Die getödteten Feinde bilden einen
haushohen Wall um ihn, der ihn leicht geschützt hätte, wenn
er sich nur ein wenig hätte bücken wollen. Aber lieber will
er den Tod. Da sprengt ein feindlicher Uhlancn-Ofsizier auf
ihn ein, hoch den Säbel schwingend.. Um unseren „dappercn
Landsoldaten" ist's geschehen. Seine letzte Kugel ist wie
gesagt verschossen. Verzweifelnd blickt er unter der sausenden
Klinge circa sieben bis acht Minuten rathlos umher. Keine
Hilfe. Da nimmt er kurz besonnen seine linke Faust in den
Mund, beißt sich den Daumen glatt von der Hand, stößt
ihn in seine Flinte und jagt ihn — krach! — dem ver-
wegenen Reiter mitten durch's Herz.

Ein Mißgriff.

Dame: „Da soll ich den Strohhut für meine Schwester
mitnehmen, und zum Einpacken werde ich am besten die alte
Schachtel brauchen können. Geh', Johann, und hole sie."

(Nach einigen Minuten erscheint die schon ältliche
Gouvernante.)

Gouvernante: „Wie ich höre, gnädige Frau, be-
nöthigen Sie mich zum Einpacken?"

Dame (verlegen):. „Daß ich nicht wüßte, Fräulein."
(Zum Bedienten.) „Wie ist Dir das eingefallen, Dummkopf?"

Kriegsberichte aus Schleswig.

Original-Aufnahmen unseres Spezial-Artisten W. Lugmdich.

Nachdem wir mehrfache und glänzende Beispiele preußischer Unerschrockenheit mitgetheilt haben, wollen wir zum
Beweis, daß wir selbst im Feinde den kaltblütigen Heldenmuth zu ehren wissen, nunmehr auch einige Züge derselben
Tugend dänischerseits folgen lassen.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Kriegsberichte aus Schleswig"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Diez, Wilhelm von
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Reiter <Motiv>
Krieg <Motiv>
Säbel
Soldat <Motiv>
Abwehr
Kampf <Motiv>
Munition
Schrecken <Motiv>
Daumen
Offizier <Motiv>
Kriegsbeschädigter
Karikatur
Bein <Motiv>
Explosion <Motiv>
Schusswaffe <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Deutsch-Dänischer Krieg <1864>
Preußen
Dänen
Thema/Bildinhalt (normiert)
Kanonenkugel <Motiv>
Biss <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 41.1864, Nr. 991, S. 7

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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