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Mägde-Krenz.

Frau Henne zum fünften Dienstmädchen kommend.
Dienstmädchen: „So! Sie wohnen im dritten Stock.
Ei, da müßt' ich meine Lung' und Leber schon g stöhlen
haben, wenn ich auch alle Tage so hoch hinaufstcigen möchte."

Frau Henne znni achten Dienstmädchen kommend, bei
welchem bereits einige Damen anfragen.

Dienstmädchen (zu den beiden Damen).: Von Fisch
und G'flügel z'kocha versteh' ich nix, ich bin noch net lang
hie, aber schaffe kann ich sunscht Alles."/

Frau Henne: „So sagen Sie einmal Ihre Be-
dingungen, vielleicht passen Sie für mich,."

Dienstmädchen: „Ich seh' mehr ans gute B'handlung,
als große Lohn. Ich verlang' 15, und wann zwei Kinder
dabei 16, und wann's im dritten Stock ist, 17 fl. Lohn
pr. Vierteljahr. Ferner mei' g'wisse Trink-, Meß - und
Marktgelder, a schön's Christg'schenk, jede Sonntag in mei'
Kirch' und alle vierzehn Tag mei Ansgangtag, wo ich mit
meiner Freundschaft zur Musik gang, in jeder Woch' an
Schafftag für mich; und auf a abg'legt's Kleidungsstück hie
und da leg' ich au an Werth."

Frau Henne: „Nun in Gottes Namen."

Frau Henne zum sechsten Dienstmädchen kommend.
Dienstmädchen: „Ich bin Köchin und kümmere mich
daher um alle übrigen häuslichen Geschäfte nichts; dazu müssen
Sie sich Ihre besonderen Dienstboten halten; vorgeben oder
in's Kochen lasse ich mir natürlich gar nichts dreinreden."

Frau Henne zum siebenten. Dienstmädchen kommend.
Dienstmädchen: „Ich will Ihren Dienst annehmen,
vorausgesetzt, baß mein Kanonier nngenirt in meiner Küche
ab- und zugehen kann, und ich überhaupt des Abends nach
Belieben meinem Plaisir nachgehen darf."

Am Ziel kommt die Erwartete in der Droschke sammt
Gepäck angefahren, bewillkommt von der glücklichen Familie.

Frau Henne (zu ihrem Manne): „Schau, Liebster,
wenn ich nicht Tein Weib wäre, möchte ich wohl am liebsten
ein Dienstmädchen sein; und komm' ich wieder zur Welt und
habe die Wahl, so wähle ich mir, glaub' ich, diesen unab-
hängigsten und sorgenlosesten aller Berufe."

Redaclion: Caspar Braun und Friede. Schneider. — München, Verlag von Braun & Schneider.
Kgl. Hof- und Ilniverntäts-Bnchdrnckerei von (J. Wulf & Sulu, in München.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Mägde-Kreuz"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Ablehnung
Suche
Dienstmädchen <Motiv>
Droschke
Bequemlichkeit
Dame <Motiv>
Berufsbild
Küche <Motiv>
Köchin <Motiv>
Karikatur
Anspruchsdenken
Arbeitsmotivation <Motiv>
Ankunft <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 41.1864, Nr. 1000, S. 80

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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