Dir Kirch w eihnudl. 183
Altbayrische Elegie.
Warum bin ich a Kirchweihnudl
Und fei’ Professor wor'n?
Viel lieber war' ich als a Pudl,
Ja — als Kamee! gebor'n.
Ja war' ich nur a süßer Strudl
In einer Sauce von Wein —
Nein! Extra g'rad a Kirchweihnudl,
A Nudl muß ich sein.
Das Schicksal einer Kirchweihnudl
Js schrecklich, nit zum sag'n.
Zu mir wie zu dein Wagnerg'dudl
Da g'hört a guter Mag'n.
Z'erst wuzclt mich die Köchin 'rum,
Nacha werfen s' bis zum Hals
Mich arme Nudl — des is dumm —
Jn's siedend heiße Schmalz.
Ich glaub', daß ich verzweifeln thät.
So tief bin ich bewegt —
Wenn ich nit noch das Wcinbeerl hätt',
Das süß mein Jnn'res hegt.
Der Kirchweihsonntag ist zum Glück
Ein eiuzigs Mal im Jahr,
D'rum trag' ich schweigend mein Geschick —
Man frißt mich — dann is gar!
v. Miris.
Auflösung der räthselhuften Inschrift in
voriger Nummer.
„O Vieh! Du bist aber dumm!"
Und eh' er's noch verhindern kann.
Nimmt sic ihm seinen alten Hut,
Und küßt die Thrün' ihm von der Wang'.
„Sie war so fromm, sie war so gut."
_ H. Kluge.
Angenehme Ueberraschung.
Ein Bahnwärter am Ufer der Donau geht, nachdem sich
das Hochwasser, das bis in seinen Keller gedrungen, verlaufen,
m denselben hinab, um nach seinen Kartoffeln zu sehen. Dort
ffndet er die aufgestellte Rattenfalle zugefallen und trägt sie,
Erfreut über den vermeintlichen Fang, in seinen Hofraum. Doch
^rhe, beim langsamen Aufmachen der Falle zeigt sich statt der
Ratte — ein dreipfündiger Hecht. Hei! wie hat dieses
Htene Festessen Mann, Frau und Kindern geschmeckt!
Altbayrische Elegie.
Warum bin ich a Kirchweihnudl
Und fei’ Professor wor'n?
Viel lieber war' ich als a Pudl,
Ja — als Kamee! gebor'n.
Ja war' ich nur a süßer Strudl
In einer Sauce von Wein —
Nein! Extra g'rad a Kirchweihnudl,
A Nudl muß ich sein.
Das Schicksal einer Kirchweihnudl
Js schrecklich, nit zum sag'n.
Zu mir wie zu dein Wagnerg'dudl
Da g'hört a guter Mag'n.
Z'erst wuzclt mich die Köchin 'rum,
Nacha werfen s' bis zum Hals
Mich arme Nudl — des is dumm —
Jn's siedend heiße Schmalz.
Ich glaub', daß ich verzweifeln thät.
So tief bin ich bewegt —
Wenn ich nit noch das Wcinbeerl hätt',
Das süß mein Jnn'res hegt.
Der Kirchweihsonntag ist zum Glück
Ein eiuzigs Mal im Jahr,
D'rum trag' ich schweigend mein Geschick —
Man frißt mich — dann is gar!
v. Miris.
Auflösung der räthselhuften Inschrift in
voriger Nummer.
„O Vieh! Du bist aber dumm!"
Und eh' er's noch verhindern kann.
Nimmt sic ihm seinen alten Hut,
Und küßt die Thrün' ihm von der Wang'.
„Sie war so fromm, sie war so gut."
_ H. Kluge.
Angenehme Ueberraschung.
Ein Bahnwärter am Ufer der Donau geht, nachdem sich
das Hochwasser, das bis in seinen Keller gedrungen, verlaufen,
m denselben hinab, um nach seinen Kartoffeln zu sehen. Dort
ffndet er die aufgestellte Rattenfalle zugefallen und trägt sie,
Erfreut über den vermeintlichen Fang, in seinen Hofraum. Doch
^rhe, beim langsamen Aufmachen der Falle zeigt sich statt der
Ratte — ein dreipfündiger Hecht. Hei! wie hat dieses
Htene Festessen Mann, Frau und Kindern geschmeckt!
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die reiche Frau" "Angenehme Ueberraschung" "Die Kirchweihnudl"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 65.1876, Nr. 1637, S. 183
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg