Original-Beiträge für das Jahrbuch.
Moment photographien.
Von Ottomar Anschütz in Lissa in Posen.
Von allen Photographen und Forschern, welche die
Momentphotographie als Hilfsmittel zum Studium der Be-
wegungserseheinungen bei Menschen und Thieren benutzten,
erreichte 0. Anschütz das höchste Ziel, indem er an Stelle
schwacher Schattenrisse, wie sie der Amerikaner Muybridge
bis dahin geliefert hatte, mit allen Halbtönen versehene Bilder
setzte. „Ber Fortschritt ist ein enormer, denn während uns
vorher gewissermassen nur die Bewegung des Skelettes gezeigt
wurde, wird dasselbe jetzt mit Fleisch und Blut bekleidet,
wir sehen das Spiel der Muskeln und begreifen den Zu-
sammenhang der Vorgänge“. Mit diesen Worten rühmt Herr
Br. Stolze die in der naturwissenschaftlichen Ausstellung,
welche gelegentlich der 59. Versammlung der Naturforscher
in Berlin veranstaltet wurde und bei welcher die Leistungen
von Anschütz vorgeführt wurden, diese bahnbrechenden
Arbeiten.
Ansch ütz begann 1882 mit Einzelaufnahmen und brachte
geradezu überraschende Bilder von Militär-Manövern (1883
und 1884), sowie Bilder aus dem Thierleben zur Barstellung.
Darunter erregten insbesondere die im Jahre 1884 herge-
stellten Aufnahmen von fliegenden Tauben und Störchen die
allgemeinste Aufmerksamkeit. Biese Studien wurden mehr-
fach hinsichtlich des ihnen innewohnenden naturwissen-
schaftlichen Werthes und in Eder’s „Die Momentphotographie
in ihrer Anwendung in Kunst und Wissenschaft“ (1886 S. 161)
eingehend besprochen und durch Abbildungen erläutert.
Die Störche, welche Anschütz photographirte, wurden
in der Nähe ihres Nestes von einem Dache aus photographirt
Moment photographien.
Von Ottomar Anschütz in Lissa in Posen.
Von allen Photographen und Forschern, welche die
Momentphotographie als Hilfsmittel zum Studium der Be-
wegungserseheinungen bei Menschen und Thieren benutzten,
erreichte 0. Anschütz das höchste Ziel, indem er an Stelle
schwacher Schattenrisse, wie sie der Amerikaner Muybridge
bis dahin geliefert hatte, mit allen Halbtönen versehene Bilder
setzte. „Ber Fortschritt ist ein enormer, denn während uns
vorher gewissermassen nur die Bewegung des Skelettes gezeigt
wurde, wird dasselbe jetzt mit Fleisch und Blut bekleidet,
wir sehen das Spiel der Muskeln und begreifen den Zu-
sammenhang der Vorgänge“. Mit diesen Worten rühmt Herr
Br. Stolze die in der naturwissenschaftlichen Ausstellung,
welche gelegentlich der 59. Versammlung der Naturforscher
in Berlin veranstaltet wurde und bei welcher die Leistungen
von Anschütz vorgeführt wurden, diese bahnbrechenden
Arbeiten.
Ansch ütz begann 1882 mit Einzelaufnahmen und brachte
geradezu überraschende Bilder von Militär-Manövern (1883
und 1884), sowie Bilder aus dem Thierleben zur Barstellung.
Darunter erregten insbesondere die im Jahre 1884 herge-
stellten Aufnahmen von fliegenden Tauben und Störchen die
allgemeinste Aufmerksamkeit. Biese Studien wurden mehr-
fach hinsichtlich des ihnen innewohnenden naturwissen-
schaftlichen Werthes und in Eder’s „Die Momentphotographie
in ihrer Anwendung in Kunst und Wissenschaft“ (1886 S. 161)
eingehend besprochen und durch Abbildungen erläutert.
Die Störche, welche Anschütz photographirte, wurden
in der Nähe ihres Nestes von einem Dache aus photographirt