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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 1.1887

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Original-Beiträge für das Jahrbuch
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Maschek, Rud.: Ueber Heliogravure mittels der Galvanoplastik und des Aetz-Verfahrens
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Moll, August: Notizen eines Amateurs für Amateure
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https://doi.org/10.11588/diglit.42281#0214

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Notizen eines Amateurs für Amateure.

lung des Negativbildes legt man selbes ea. 2 bis 3 Minuten
in ein Spiritusbad, was ein sehr rasches Trocknen des Gelatine-
bildes zur Folge hat. Nun werden der Band der Platte, sowie
alle Theile derselben, welche von der Aetze nicht angegriffen
werden sollen, mit Asphalt-Firniss gut bestrichen. Zum Aetzen
der Kupferplatte stimmt man eine Anzahl Bisenehloridbäder;
die Zahl derselben soll nicht unter 4, aber auch höchstens 6
betragen, in der Weise, dass im ersten Bade die gesättigste,
in den abstufenden Bädern immer schwächer werdende Lösungen
sich befinden. Das stärkste Eisenchloridbad hat die Dichte
von 1,40, das schwächste von 1,30. Jetzt bringt man die
Platte in die stärkste Lösung, welche natürlich die dunkelsten
Sehattenparthien, welche am meisten von Gelatine entblöst
sind, angreift. Der geschickte Operateur nimmt den Moment
wahr, wenn die Aetze genügend eingewirkt, gibt die Platte
in die nächst schwächere Lösung und so fort, dass alle Töne
ausser den höchsten Lichtern geätzt erscheinen, was durch
das allmähliche Belegen und Sehwarzwerden aller Parthien
erkennbar ist. Nach vollendeter Aetzung kommt die Platte
rasch in kaltes Wasser und wird mit selben von aller Aetz-
flüssigkeit befreit, sodann die Gelatine mit einem Lappen ab-
gerieben und das auf der Kupferplatte in grossen Mengen
aufgetretene Chlorür entfernt. Man bedient sich hierzu ge-
schlemmter Kreide in Spiritus und Ammoniak gelöst oder
Essig mit Salz. Die zum Schutze gegen die Aetze mit Asphalt
gesicherten Theile werden von selben durch Abwaschen mit
Steinkohlenbenzol befreit.
Man kann jetzt die Platte mit Kupferdruckfarbe einreiben,
wischen und beurtheilen, ob selbe der Betouehe bedarf. In
den meisten FäJlen wird eine solche nöthig sein, soll, sich
jedoch nur auf das Stimmen der Töne untereinander mit dem
Polirstahle beschränken. Eine Tieferlegung einzelner Parthien,
oder Auffrischung solcher Theile, welche zu lange in der
Aetze gelegen und dadurch theilweise ihr Korn eingebüsst
haben, mit der Boulette ist womöglich zu vermeiden, da die
ursprüngliche Zartheit des Kornes doch nicht mehr erreicht wird.

Notizen eines Amateurs fiir Amateure.
Von Dr. August Moll in Wien.
Zur Eisenoxalat-Entwicklung. Die leichte Ver-
änderlichkeit der Lösung des Eisenvitriols bei Luftzutritt ist
eine Eigenschaft, welche namentlich für Amateure, die in Folge
 
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