Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (1.1887)

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Bemerkungen über Micro-Photographie.

Entwickelungs-Schale gelegt und der, wie oben angesetzte
Entwickler darüber gegossen.
Die Hervorrufung der Bilder geht nun langsam vor sieh.
Nach 5 bis 10 Minuten soll sich das Bild schon etwas zeigen
und ich setze nun ein weiteres Drittel aus den beiden Mensuren
zu. Um dieses ohne Nachtheil für die Platte zu thun, giesse
ich die Lösungen in das Becherglas, dann den Entwickler aus
der Schale darauf und alles zusammen wieder über die Platte.
Die Entwickelung wird jetzt in normalen Fällen rascher
vor sich gehen. Wenn alle Details gut zu sehen sind, so
wird auch das letzte Drittel aus den Mensuren zu dem Ent-
wickler gegossen und die Platte muss nun so lange in der
Schale bleiben, bis sie genügende Dichtigkeit gewonnen hat.
Ich kann nicht anrathen, dass man die Platte zu sehr
quält, weil ich in solchen Fällen häufig gefunden habe, dass
die sehr zarten Linien zuletzt verschwimmen; es ist besser,
durch eine geringe nachträgliche Verstärkung die nöthige
Dichtigkeit zu erzielen. Mit Vorsicht und vielem Waschen
ist mit dem Quecksilber-Verstärker keine Gefahr vorhanden,
namentlich wenn zum Schwärzen schwefligsaures Natron und
nicht Ammoniak genommen wird (vergl. die Vorschriften in dem
Artikel des Herrn Sehasehek und in den „Fortschritten der Photo-
graphie“ in dem vorliegenden Jahrbuch). Glaubt man, dass die
. Platte genügende Dichtigkeit hat, so wird sie gut abgewaschen
und von 3 bis 5 Minuten in gesättigte Alaunlösung gelegt, dann
abermals gut gewaschen und in eine Lösung von 1 gesättigte
unterschwefligsaure Natron-Lösung (aus der Vorrathsflasche)
zu 3 Wasser gelegt und gut fixirt.
Hat die Platte jetzt noch etwas gelben Schimmer, so legt
man sie, bis derselbe verschwunden ist, in eine Lösung von
5 com Salzsäure in 100 ccm gesättigte Alaunlösung. Gut
waschen ist zwischen jeder Operation sehr wichtig. Schliess-
lich lasse ich meine Platten meistens 8 bis 10 Stunden in sich
stets erneuerndem Wasser auslaugen.

Bemerkungen über Microphotographie
Von Gottlieb Marktanner-Turneretscher.
Hinsichtlich der Anfertigung photographischer Bilder
von Schnittpräparaten, Dünnschliffen von Mineralien oder Ge-
steinen dürfte es nicht überflüssig sein, ganz speziell auf die
zu diesem Zwecke eigens construirten microphotographisehen