Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (1.1887)

Eastmann’s Rollencasette und Negativpapier.

119

solche dürfen nicht stören, wie bald sind dieselben überwunden,
man findet reichlich Entschädigung für die genug ge-
brachten Opfer und gehabten Mühen.

Eastman’s Rollencasette und Negativpapier.1)
Der Versuch, das Glas der Aufnaluneplatten durch ein
geschmeidiges, unzerbrechliches Material zu ersetzen, ist seit
Talbot’s Zeiten häufig gemacht worden.
Den Herren Eastman und Walker ist es neuerdings
gelungen, ein vollständiges Aufnahmesystem mit lichtempfind-
lichem Negativpapier auszuarbeiten.
Das fertige Negativpapier wird entweder in Form von
Folien oder in Rollen für fünfundzwanzig oder mehr Be-
lichtungen verschickt.
Zur Aufnahme der Folien während der Belichtung dienen
Eolien-Cassetten, kleine Metallrahmen mit Holzunterlage, welch’
letztere aus mehreren Stücken zusammengesetzt ist, um ein


W erfen derselben zu verhüten. Dieselben können in jede ge-
wöhnliche Cassette eingelassen werden und nehmen nicht mehr
Kaum ein, als eine Glasplatte. Man legt das Metallrähmehen
auf eine reine Unterlage mit den Rändern nach oben, legt
•He Folie mit der empfindlichen Schicht nach unten hinein
und sehliesst, wie in Fig. 5, den Rahmen mit dem Holz-
brettehen. Ein schwacher Druck auf die vier Ecken genügt,
Um ein festes Anhaften der Folie zu bewirken. Die Folien
dürften sich für Aufnahmen im Atelier und für Photographen
empfehlen, welche ihre bisherigen Oasset'ten beibehalten wollen.
„ Für Aussenaufnahmen im Allgemeinen, besonders aber für
Touristen dürfte sich hingegen die Anwendung des Papieres
111 Rollenform empfehlen. Zur Belichtung desselben wird eine
,. l) Photogr. Notizen. 1886, S. 118. (Wir verdanken die Cliclie’s zu
esein Artikel der Freundlichkeit des Herrn Rédacteur 0. Schierer.
Der Herausgeber.)