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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 1.1887

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Original-Beiträge für das Jahrbuch
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Pustet, O.: Vorpräparation der Lichtdruckplatten
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Wight, R.: Momentaufnahmen und die Hervorrufung derselben
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https://doi.org/10.11588/diglit.42281#0203

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Momentaufnahmen und die Hervorrufung derselben.

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Schichte gedrungen ist und die Platten in warmes Wasser ge-
legt, so wäscht sich der obere Theil der Eiweiss-Sehiehte weg,
während der vom Lichte getroffene Theil unlöslich bleibt und in
Form von Fasern und Pilzen vom Glase wegragen, welche im
Wasser noch aufquellen und sich in eine darauf gegossene
Gelatine-Schichte festwurzeln. Obige Eigenschaft der Glas-
oberfläche entsteht jedoeh nur unter gewissen Bedingungen.
Die Temperatur der Flüssigkeit, sowie der Glasplatten, der
Luft im Local etc., vor oder nach dem Uebergiessen, spielt
eine grosse Rolle und ist für verschiedene Chemikalien auch
sehr verschieden anzuwenden. Es ist daher eine bestimmte
Forschrift nicht anwendbar und muss sich erst jeder sein
Recept selbst zusammenstellen.
Bei einiger Uebung kann man schon in den meisten
Fallen während des Aufgiessens der Vorpräparations-Sehiehte
bemerken, ob sie gut ist oder nicht. Die Brauchbarkeit einer
Wasserglasvorpräparation ist mit ziemlicher Sicherheit daran zu
erkennen, dass nach dem Eintrocknen kaum etwas im Glase be-
merkbar ist. Nach dem Erwärmen im Trockenkasten auf 40 bis
SO Grad, was von grossem Vorth eil ist, soll sie, ohne auf einer
Seite dichter zu sein, ganz gleichmässig wie sehr durchsich-
tiges Milchglas aussehen und nachdem die Platten im Wasser
abgespült und neuerdings getrocknet sind, in Regenbogenfarben
schimmern.
Ist ein Lichtdruck Operateur bestrebt, bei der Vorprä-
paration den Druckplatten obige Eigenschaften zu geben, so
arbeitet er bedeutend sicherer und kann sich viel unsicheres
Probiren ersparen.

Momentaufnahmen und die Hervorrufung derselben.
Von R. Wight in Oharlottenburg.
Ich komme gern, geehrter Herr Professor, Ihrer für mich
so schmeichelhaften Aufforderung, für den ersten Jahrgang Ihres
„Jahrbuches“ einen Artikel zu schreiben, hiermit nach und glaube
nicht besser thun zu können, als das von mir speeiell betriebene
Verfahren der Momentphotographie als Thema zu benutzen.
Nur wenige professionelle Photographen haben die Zeit
oder Gelegenheit, sich mit der Momentphotographie zu be-
schäftigen, Amateure dagegen gibt es leider auf dem euro-
päischen Festlande nicht in grosser Zahl. Wenn daher irgend
otwas veröffentlicht werden kann, was dazu beiträgt, den
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