Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (1.1887)

Ueber d. Entwickeln d. Platten u. Nachreifen d. Emulsion. 199

"°n .salpetrigsaurem Kali getränkt und getrocknet wurde. Das
Papier soll in gut verschlossenen Blechbüchsen aufbewahrt
"'erden und hält sich wochenlang. Kräftige Negative geben
auf diesem Papier die schönsten Bilder. Für weniger kräftige
-Bilder empfiehlt es sieh zur Vermehrung der Brillanz das Papier
®it Ammoniak zu räuchern. Hierzu heftet man, bei geringerer
"lenge, das Papier mit Heftnägeln auf den Deckel einer
flachen Kiste, und setzt das Papier durch 15—30 Minuten
Aen Ammoniakdämpfen aus.
Bei grösseren Mengen des zu räuchernden Papieres bedient
n'an sich mit Vortheil eines Holzkastens, wie er in Eig. 15
abgebildet ist. Im unteren Theile befindet sich eine Schub-
lade, in welche eine Schale mit Ammoniakflüssigkeit gestellt
"ird und im oberen Theile hängen die gesilberten Papiere.
Die weitere Anordnung ist aus der beigegebenen Figur
ersichtlich.
Das geräucherte Papier muss sofort zum Copiren verwen-
det werden.

I eher das Entwickeln der Platten und Nachreifen der
Emulsion.
Von J. Plener in Wien.
I. Die Entwicklung von kurz belichteten Platten.
Zur Entwicklung von unterexponirten Platten, bereite ich

folgende zwei Lösungen :
A) Kohlensaures Kali 90 g
Wasser 200 ccm
Schwefligsaures Natron 25 g,
B) Pyrogallussäure 10 „
Schwefligsaures Natron 25 „
Wasser 100 „

Ich lege die Platten zuerst in folgende Mischung: 25 ccm
Nasser, 25 ccm A1) und 5 bis 10 Tropfen B und lasse sie so lange
Degen, bis keine Details mehr herauskommen; dann nehme ich
die Platten heraus und bringe sie in eine reine Pyro-Lösung,
bestehend aus 50 ccm Wasser und 5 ccm Lösung B. Darin
bleibt die Platte so lange, bis sie die nöthige Kraft bekommen
bat. Die entwickelte Platte wird gewaschen, in eine Alaun-
lösung gebracht und dann fixirt.

*) Die Anwendung so starker Pottaschenlösung ist nicht hei jeder
■Plattensorte möglich.