Uober Stereoscop-Photographie.
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empfindlichen Papiers und ein Tisch, auf welchem das auf
•einem Schemel ruhende Sciopticon in Falznuthen und parallel
zu dem feststehenden Rahmen sich bewegt, verwendet wird.1)
Die Einstellung erfolgt auf einem hinter dem Spiegelglas
des Copirrahmens befindlichen weissen Cartonbogen, an desseu
Stelle sodann das empfindliche Papier eingelegt wird. Die Ein-
stellung kann man selbst auf dem empfindlichen Papier noch
eorrigiren, indem man vor das Objectiv eine dunkelgelbe Glas-
scheibe hält und so im Stande ist, vor der Exposition noch
allfällige Unscharfen zu verbessern.
Es ist selbstverständlich, dass sämmtliehe Manipulationen
in einem dunkeln Raume, der nur durch Orangelicht erhellt
ist, vor sieh gehen dürfen, ebenso dass das empfindliche
Papier vor zerstreutem Licht zu schützen ist, welches eventuell
dem Sciopticon entströmen könnte und ist es gerathen, den
Raum zwischen Objectiv und Rahmen lichtdicht abzuschliessen.
Die Sammellinse des Scioptieons muss in gleicher Höhe
mit dem Objective sein und letzteres muss wieder direct in
das Centrum des Copirrahmens zu stehen kommen. Das zu
vergrössernde Negativ kommt direct vor die Beleuchtungslinse
mit der Gelatine- oder Collodionschichte gegen das Objectiv.
Um weisseres Lieht zu erzielen, setzt man dem Petroleum
etwas Campher zu.
Zu Vergrösserungen wähle man nur ausexponirte, dünne
und zarte Negative. Die Retouche von Vergrösserungen kann
mit Kreide, Öelfarbe oder auch mit gewöhnlicher Retouchir-
farbe vorgenommen werden und eignen sich dieselben be-
sonders zum direkten Uebermalen mit Öelfarbe. Vortheilhaft
ist es, Vergrösserungen auf mit Shirting überspannte Holz-
rahmen aufzukleben.
Ueber Stereoscop - Photographie.
Von A. Steinhäuser, k. k. Professor in Wien.
Bei der Aufnahme von stereoscopisehen Photographien in
der Camera bedient man sich vorwiegend der Aplanate, Anti-
planete, Euryskope oder ähnlicher Linsen. Da gegenwärtig
Stereoseop-Bilder mit in Bewegung befindlichen Personen etc.
i) Yergl. die Beschreibung und Abbildung in Eder’s Photographie,
mit Bromsilbergelatine. 1886.
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empfindlichen Papiers und ein Tisch, auf welchem das auf
•einem Schemel ruhende Sciopticon in Falznuthen und parallel
zu dem feststehenden Rahmen sich bewegt, verwendet wird.1)
Die Einstellung erfolgt auf einem hinter dem Spiegelglas
des Copirrahmens befindlichen weissen Cartonbogen, an desseu
Stelle sodann das empfindliche Papier eingelegt wird. Die Ein-
stellung kann man selbst auf dem empfindlichen Papier noch
eorrigiren, indem man vor das Objectiv eine dunkelgelbe Glas-
scheibe hält und so im Stande ist, vor der Exposition noch
allfällige Unscharfen zu verbessern.
Es ist selbstverständlich, dass sämmtliehe Manipulationen
in einem dunkeln Raume, der nur durch Orangelicht erhellt
ist, vor sieh gehen dürfen, ebenso dass das empfindliche
Papier vor zerstreutem Licht zu schützen ist, welches eventuell
dem Sciopticon entströmen könnte und ist es gerathen, den
Raum zwischen Objectiv und Rahmen lichtdicht abzuschliessen.
Die Sammellinse des Scioptieons muss in gleicher Höhe
mit dem Objective sein und letzteres muss wieder direct in
das Centrum des Copirrahmens zu stehen kommen. Das zu
vergrössernde Negativ kommt direct vor die Beleuchtungslinse
mit der Gelatine- oder Collodionschichte gegen das Objectiv.
Um weisseres Lieht zu erzielen, setzt man dem Petroleum
etwas Campher zu.
Zu Vergrösserungen wähle man nur ausexponirte, dünne
und zarte Negative. Die Retouche von Vergrösserungen kann
mit Kreide, Öelfarbe oder auch mit gewöhnlicher Retouchir-
farbe vorgenommen werden und eignen sich dieselben be-
sonders zum direkten Uebermalen mit Öelfarbe. Vortheilhaft
ist es, Vergrösserungen auf mit Shirting überspannte Holz-
rahmen aufzukleben.
Ueber Stereoscop - Photographie.
Von A. Steinhäuser, k. k. Professor in Wien.
Bei der Aufnahme von stereoscopisehen Photographien in
der Camera bedient man sich vorwiegend der Aplanate, Anti-
planete, Euryskope oder ähnlicher Linsen. Da gegenwärtig
Stereoseop-Bilder mit in Bewegung befindlichen Personen etc.
i) Yergl. die Beschreibung und Abbildung in Eder’s Photographie,
mit Bromsilbergelatine. 1886.