146 Photographie als spectroscopisches Beobachtungsmittel.
stören, namentlich bei lichter Beschuhung in Damenporträts,
die grossen Fiisse und Hände, welche zuweilen die ganze
sonstige vortreffliche Wirkung des Bildes beeinträchtigen.
Bei Aufnahmen auf nassen Platten würden sich die hier
nöthigen Correcturen leicht vornehmen lassen. Die Nützlich-
keit der Badirnadel, welche von vielen Retcucheuren gar
nicht gekannt, ist ebenso zweifellos, wie die manichfaehen
Vortheile des verdrängten Collodionprozesses. Die Nadel
ermöglicht durch Schraffirungen im Hintergründe, Effecte zu
erzielen, welche dem Bilde einen gewissen künstlerischen
Werth und Reiz verleihen und dasselbe über die Massen-
erzeugnisse erhebt.
Es wäre wünschenswerth, dass diejenigen Porträtphoto-
graphen, welche ausschliesslich auf Gelatineplatten aufnehmen,
einen Ersatz für die Radirnadel finden, nachdem letztere bis-
her zur unerlässlichen Idealisirung vieler Bilder wesentlich
beigetragen hat und die Schönheit eines Porträts doch un-
möglich allein in der durch sehr kurze Exposition erreichten
Schärfe gefunden werden darf.
Einige Bemerkungen über die Photographie als spectro-
scopisches Beobachtungsmittel.
Von Dr. B. Hassel be rg in Pulkowa.
Die im Allgemeinen sehr geringe Lichtstärke, welche die
brechbareren Theile nicht nur aller künstlichen Spectren, sondern
auch diejenigen des Sonnenspeetrums kennzeichnet, sobald
zum Zwecke feinerer Messungen eine grössere Dispersion an-
gewandt werden muss, konnte auf die Dauer nicht verfehlen,
bei den Speetroscopisten den Wunsch wach zu rufen, für die
Untersuchung dieser Spectraltheile das Auge durch ein anderes
Mittel zu ersetzen, welches mit einer genügenden Empfind-
lichkeit die Eigenschaft verbindet, die Spectralhilder dauernd
zu fixiren. Schon lange ehe die Speetroscopie durch die
Arbeiten über das Sonnenspectrum von Foucault, Angstrom,
Stokes, Kirchhoff u. A. ihre eminente Bedeutung als
selbständige Wissenschaft gewonnen hatte, wurden, wie be-
kannt, von Becquerel und dem älteren Draper mit Hilfe
der Daguerreotypie Versuche in dieser Richtung mit Erfolg
gemacht, u. A. um zu prüfen, ob die sogenannten chemischen
Strahlen, denen man damals eine von den optisch oder ealoriseh
wirkenden unabhängige Existenz vindicate, dieselben Inten-
sitätsminima wie jene in den für beide gemeinschaftlichen
stören, namentlich bei lichter Beschuhung in Damenporträts,
die grossen Fiisse und Hände, welche zuweilen die ganze
sonstige vortreffliche Wirkung des Bildes beeinträchtigen.
Bei Aufnahmen auf nassen Platten würden sich die hier
nöthigen Correcturen leicht vornehmen lassen. Die Nützlich-
keit der Badirnadel, welche von vielen Retcucheuren gar
nicht gekannt, ist ebenso zweifellos, wie die manichfaehen
Vortheile des verdrängten Collodionprozesses. Die Nadel
ermöglicht durch Schraffirungen im Hintergründe, Effecte zu
erzielen, welche dem Bilde einen gewissen künstlerischen
Werth und Reiz verleihen und dasselbe über die Massen-
erzeugnisse erhebt.
Es wäre wünschenswerth, dass diejenigen Porträtphoto-
graphen, welche ausschliesslich auf Gelatineplatten aufnehmen,
einen Ersatz für die Radirnadel finden, nachdem letztere bis-
her zur unerlässlichen Idealisirung vieler Bilder wesentlich
beigetragen hat und die Schönheit eines Porträts doch un-
möglich allein in der durch sehr kurze Exposition erreichten
Schärfe gefunden werden darf.
Einige Bemerkungen über die Photographie als spectro-
scopisches Beobachtungsmittel.
Von Dr. B. Hassel be rg in Pulkowa.
Die im Allgemeinen sehr geringe Lichtstärke, welche die
brechbareren Theile nicht nur aller künstlichen Spectren, sondern
auch diejenigen des Sonnenspeetrums kennzeichnet, sobald
zum Zwecke feinerer Messungen eine grössere Dispersion an-
gewandt werden muss, konnte auf die Dauer nicht verfehlen,
bei den Speetroscopisten den Wunsch wach zu rufen, für die
Untersuchung dieser Spectraltheile das Auge durch ein anderes
Mittel zu ersetzen, welches mit einer genügenden Empfind-
lichkeit die Eigenschaft verbindet, die Spectralhilder dauernd
zu fixiren. Schon lange ehe die Speetroscopie durch die
Arbeiten über das Sonnenspectrum von Foucault, Angstrom,
Stokes, Kirchhoff u. A. ihre eminente Bedeutung als
selbständige Wissenschaft gewonnen hatte, wurden, wie be-
kannt, von Becquerel und dem älteren Draper mit Hilfe
der Daguerreotypie Versuche in dieser Richtung mit Erfolg
gemacht, u. A. um zu prüfen, ob die sogenannten chemischen
Strahlen, denen man damals eine von den optisch oder ealoriseh
wirkenden unabhängige Existenz vindicate, dieselben Inten-
sitätsminima wie jene in den für beide gemeinschaftlichen