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Zeitschrift für christliche Kunst — 32.1919

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Beitz, Egid: Weihnachten bei Albrecht Dürer
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https://doi.org/10.11588/diglit.4306#0143

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Nr. 9

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

127

Weihnachten bei Albrecht Dürer.

(Mit 4 Abbildungen.)

7V lbrecht Dürer hat sich mit solcher Inbrunst in das Leben Christi und der
/ \ heiligen Maria vertieft, daß es nicht wundern kann, wenn er die weihnacht-
JL VlicheZeit aus dem Heilandsieben mit besonderer Liebe behandelt hat. Bei
der Darstellung von Maria Geburt hat er mit einem außerordentlichen Aufgebot
von Personen und Einzelheiten das Leben in einer Wochenstube des damaligen
Nürnberger Bürgerhauses geschildert. Obwohl Legenden und Apokryphen auch
bei der Geburt Christi ihm reiches Material zu ähnlicher Ausgestaltung gegeben
hätten, hat er darauf
verzichtet. Zur Dar-
stellung wählt er die
Anbetung des Kindes
durch Maria allein
oder durch Maria
und Josef und läßt
das Motiv der An-
betung der Hirten
durch einen Engel
draußen in der Land-
schaft anklingen, auf
dessenHeilsbotschaft
hin die Hirten sich
dem neugeborenen
Kinde nähern. Im
Gegensatz zur Ge-
burt Maria ist es
Dürer bei Christi
Geburt vor allem um
die Darstellung des
engsten Familien-
lebens zu tun. Die-
ses Leben kannte er
genau von der kinder-
reichen Familie her,
der er selbst ent-
stammte; und wenn
er auch in der eige-
nen Ehe kinderlos
blieb, so hat er doch
vielleicht das Fa-
milienleben mehr
schätzen können, als
es nach den getrübten
Quellen, aus denen
wir heute schöpfen,

Abb. 1.

Albrecht Dürer, Kupferstich, 1504.
 
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