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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 9.1884

DOI Artikel:
Dörpfeld, Wilhelm: Ein antikes Bauwerk im Piräus
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.42072#0298

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EIN ANTIKES BAUWERK IM PIRAEUS

arbeiten unter der Bedingung, dass diejenigen Mauern, deren
Abbruch nicht unbedingt erforderlich sei, im Inneren des
Theaters erhalten blieben. Auch wurde der Stadtingenieur
vom Piräus beauftragt, einen Plan der ausgegrabenen Mauer-
züge anzufertigen. Alle architektonischen Einzelfunde ferner
wurden weggenommen und im Museum des Piräus aufgestellt.
Damit möglichst wenig für die Wissenschaft verloren gehe,
bat die griechische Regierung den Unterzeichneten die aus-
gegrabenen Bauten zu untersuchen und einen Plan derselben
anzufertigen. Diese Aufnahme habe ich mit Herrn Dr. E. Fa-
bricius im Juni dieses Jahres bemacht und theile ich hier die
C*
Resultate unserer gemeinsamen Arbeit mit.
Tafel XIII giebt den Grundriss des antiken Bauwerkes im
Maastabe 1: 200. Die nicht ausgegrabenen Stellen haben ei-
nen gelblichen Ton erhalten, während die freigelegten Theile
weiss gelassen sind. Diejenigen Mauerzüge, welche eine ein-
fache Schraffirung zeigen, sind nur in ihren Fundamenten er-
halten; wo die Schraffirung dagegen eine kreuzweise ist, ste-
hen noch Stücke der oberen Wände aufrecht. Einige spätere
Mauern, welche dem ursprünglichen Bau nicht angehören,
habe ich durch einen helleren Ton kenntlich gemacht. Die
rothen Linien endlich bezeichnen die Umfassung des neuen
Theaters und die Lage der Trottoirs in der Kolokotronis - und
Athena - Strasse.
Der ausgegrabene Gebäudecomplex besteht aus zwei Thei-
len, einem grossen Rechteck mit vielen Gemächern von zu-
sammen 40m Länge und 23m Breite und einem von Säulen-
hallen umgebenen Hofe,welcher an die Westseite des Recht-
eckes anstösst. Beide sind durch ihre Höhenlage von einan-
der geschieden; denn während alle Räume des Rechteckes im
Wesentlichen dasselbe Niveau zeigen, liegt der grosse Hof mit
seinen Säulenhallen, der Neigung des Terrains entsprechend,
beträchtlich tiefer. Gleichwohl gehören beide zusammen, da
sie durch eine Treppe mit einander verbunden sind. Die
Hauptfront des rechteckigen Gebäudes ist nach 0. S. 0, auf
Tafel XIII nach unten gerichtet, denn erstens ist an dieser
 
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