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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 9.1884

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Litteratur und Funde
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https://doi.org/10.11588/diglit.42072#0321

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MISCELLEN

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vorperikleischen Propylaeen entdeckt worden. Aus dem Ge-
mäuer der Cisterne und der benachbarten Ringmauer der
Burg sind eine grössere Anzahl von Inschriftensteinen und
einige Skulpturfragmente (Reliefs) herausgezogen worden. Bei
einer vorläufigen Aufräumung beim Südflügel der Propy-
läen sind mehrere Bruchstücke der Nikebailustrade zu Tage
gekommen, darunter ein neues Eckstück. Hand in Hand mit
diesen Arbeiten geht eine Reorganisation der Sammlungen
der Burg, die für den Augenblick manche Unbequemlichkeit
im Gefolge hat, nach ihrer Vollendung aber um so erspriess-
licher sein wird. —Die Ausgrabungen der archäologischen
Gesellschaft im Hieron des Asklepios in Epidauros unter
der Leitung des Hrn. Kabbadias haben im verflossenen Som-
mer wieder zu einer Reihe von wichtigen Entdeckungen ge-
führt, welche das Gesammtbild jenes berühmten Heiligthums
vervollständigen. Es sind dort abermals die Grundmauern von
drei baulichen Anlagen aufgedeckt worden, zweier Tempel, des
einen aus der griechischen des andern aus der Kaiserzeit, und
einer Palästra.— In Eleusis sind die Ausgrabungen unter
Leitung des Hrn. Philios weiter geführt worden. Das wich-
tigste Ergebniss in topographischer und baugeschichtlicher
Beziehung war hier die Aufdeckung einer älteren Mauerlinie
unter den Fundamenten des Telesterions. Einige in dem
gleichen Niveau vor der Halle des Philon gelegene Gräber
waren leider schon im Alterthum ausgeleert worden.—Die
archäologische Gesellschaft ist im vergangenen Sommer an
eine neue Aufgabe herangetreten, die Ausgrabung des Amphia-
reions bei Oropos. Auch diese Unternehmung ist vom Glück
gekrönt worden. Man entdeckte die Reste eines grossen Tempels
mit 6 dorischen Säulen in der Front und jonischen Säulen im
Innern; einen von theaterförmigen Sitzstufen umgebenen Al-
tar vor dem Tempel und eine zweischiffige Säulenhalle. Die
Ausbeute an Skulpturen war gering; unter den zahlreichen
Inschriftsteinen sind mehrere Basen mit Künstlersignaturen
und ein Se?iatusconsultum in griechischer Uebertragung. Die
 
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