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DER TEMPEL VON SUNION
des alten Fundamentes an. Ebenso gehören die rothen Zahlen
zu dem älteren, die schwarzen zu dem jüngeren Tempel.
Aus dem Grundriss ersieht man, dass von den vier Seiten
des Marmortempels die südliche am wenigsten zerstört ist.
Neun Säulen stehen aufrecht und tragen einen Theil des Ge-
bälkes; auch die oberste Stufe liegt zum grössten Theile an
ihrer alten Stelle. Die beiden andern Stufen fehlen, nur ein
einziger Stein der untersten Stufe ist noch in situ (im Grund-
riss mit D bezeichnet). Fast in ihrer ganzen Länge ist aber
die marmorne Euthynteria (die Abdeckungsschicht des Fun-
damentes) erhalten geblieben.
An der Ostseite fanden wir weder eine Säule noch eine
einzige Quader der drei Marmorstufen an Ort und Stelle. Da-
für kam aber auch hier ein grosses Stück der marmornen
Euthynteria zum Vorschein. Sie ist für die Bestimmung der
Dimensionen des Tempels von^grossem Werthe, denn sie lie-
fert uns nicht nur das genaue Maass für die Ausdehnung des
Tempels nach Osten, sondern giebt durch ihre Stossfugen
auch die Axen der einzelnen Säulen der Ostfront an. Wie man
sich an den Steinen der Südseite leicht überzeugen kann, ha-
ben nämlich die einzelnen Quadern der Euthynteria genau
die halbe Axweite der Säulen zur Länge und ihre Stossfugen
stimmen gerade mit der Säulenaxe überein.
Von dem nördlichen Pteron stehen zwei Säulen aufrecht
und fünf Stylobatplatten sind in situ; die beiden unteren
Stufen dagegen, sowie die Euthynteria fehlen gänzlich. Da
sich aus den beiden erhaltenen Säulen die Standplätze der
übrigen Säulen bestimmen lassen, konnte die ganze Nordseite
ohne Schwierigkeiten reconstruirt*werden.
Am meisten hat die Westfront bei der allgemeinen Zerstö-
rung gelitten; Säulen, Stylobat, Stufen, Fundament—alles ist
verschwunden. Erst die neunte Quaderlage des Fundamentes
ist bei der Ausgrabung an der S· W. Ecke des Tempels zum
Vorschein gekommen. Die Construction dieser Fundament-
mauer und ihr Abstand von der Ostfront des Tempels bewei-
sen zur Genüge, dass sich einst der Tempel bis hierher aus-
DER TEMPEL VON SUNION
des alten Fundamentes an. Ebenso gehören die rothen Zahlen
zu dem älteren, die schwarzen zu dem jüngeren Tempel.
Aus dem Grundriss ersieht man, dass von den vier Seiten
des Marmortempels die südliche am wenigsten zerstört ist.
Neun Säulen stehen aufrecht und tragen einen Theil des Ge-
bälkes; auch die oberste Stufe liegt zum grössten Theile an
ihrer alten Stelle. Die beiden andern Stufen fehlen, nur ein
einziger Stein der untersten Stufe ist noch in situ (im Grund-
riss mit D bezeichnet). Fast in ihrer ganzen Länge ist aber
die marmorne Euthynteria (die Abdeckungsschicht des Fun-
damentes) erhalten geblieben.
An der Ostseite fanden wir weder eine Säule noch eine
einzige Quader der drei Marmorstufen an Ort und Stelle. Da-
für kam aber auch hier ein grosses Stück der marmornen
Euthynteria zum Vorschein. Sie ist für die Bestimmung der
Dimensionen des Tempels von^grossem Werthe, denn sie lie-
fert uns nicht nur das genaue Maass für die Ausdehnung des
Tempels nach Osten, sondern giebt durch ihre Stossfugen
auch die Axen der einzelnen Säulen der Ostfront an. Wie man
sich an den Steinen der Südseite leicht überzeugen kann, ha-
ben nämlich die einzelnen Quadern der Euthynteria genau
die halbe Axweite der Säulen zur Länge und ihre Stossfugen
stimmen gerade mit der Säulenaxe überein.
Von dem nördlichen Pteron stehen zwei Säulen aufrecht
und fünf Stylobatplatten sind in situ; die beiden unteren
Stufen dagegen, sowie die Euthynteria fehlen gänzlich. Da
sich aus den beiden erhaltenen Säulen die Standplätze der
übrigen Säulen bestimmen lassen, konnte die ganze Nordseite
ohne Schwierigkeiten reconstruirt*werden.
Am meisten hat die Westfront bei der allgemeinen Zerstö-
rung gelitten; Säulen, Stylobat, Stufen, Fundament—alles ist
verschwunden. Erst die neunte Quaderlage des Fundamentes
ist bei der Ausgrabung an der S· W. Ecke des Tempels zum
Vorschein gekommen. Die Construction dieser Fundament-
mauer und ihr Abstand von der Ostfront des Tempels bewei-
sen zur Genüge, dass sich einst der Tempel bis hierher aus-