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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 16.1891

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Heft 1
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Sauer, Bruno: Untersuchungen über die Giebelgruppen des Parthenon
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https://doi.org/10.11588/diglit.37656#0068

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60 UNTERSUCHUNGEN UEBER DIE GIEBELGRUPPEN DES PARTHENON
der Herstellung dieser Zeichnungen erfreute ich mich der Mi-
tarbeit von R. Herold. Diejenigen Figuren und Fragmente, de-
nen sich eine feste Stelle anweisen liess, wurden nach mei-
nen Angaben im Anschluss an Michaelis’ Verfahren1 von E.
Gillieron in die Giebelaufrisse eingetragen.
Es liegt in der Natur dieser Untersuchungen, dass sie in
erster Linie als Grundlage künftiger Forschungen anzusehen
sind. Composition und Gehalt dieser Gruppen zu ermitteln,
wird die Wissenschaft immer von neuem versuchen, und sie
wird, wenn auch in kleinen Schritten, diesem Ziele näher
kommen. Irrwege sind dabei unvermeidlich; die Gefahr sol-
cher zu verringern, der Forschung eine durch bestimmte Wei-
sungen gebundene Marschroute zu geben, ist der Hauptzweck
dieser Arbeit: jeder künftige Versuch einer Anordnung und
Deutung wird sich mit den hier verzeichneten technischen
Thatsachen auseinander zu setzen haben.

Die beiden Giebel des Parthenon weisen noch jetzt, zum
Teil schwer kenntlich, eine beträchtliche Anzahl von Resten
und Merkmalen auf, welche uns Schlüsse auf die einstige Auf-
stellung der Figuren erlauben. Es sind folgende:
A. Vorrichtungen zur Versetzung der Figuren.
1. S t e m m 1 ö c h e r . Über die Bestimmung derselben hat
Dörpfeld Athen. Mitth. VI S. 285 das Nötige gesagt. Sie er-
geben im allgemeinen die Ausdehnung der Lagerflächen, da
sie den Plinthenrändern nahe liegen müssen ; in der Regel
bestimmen sie auch die Richtung der zugehörigen Strecke des
Plinthenrandes. Die nicht auf die Figuren, sondern auf die
Tympanonblöcke zu beziehenden Stemmlöcher lassen sich
fast sämtlich mit Sicherheit ausscheiden. Im Westgiebel näm-

1 Parthenon Tat. 6, 6 und 7, 7.
 
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