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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 17.1892

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Heft 2
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Ziehen, Julius: Über die Lage des Asklepiosheiligtums von Trikka
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https://doi.org/10.11588/diglit.37655#0212

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196 UEBER DIE LAGE DES ASKLEPIOSHEILIGTUMS VON TRIKKA
liegende, mit einem obeliskförmigen Oberbau gezierte von
den Einwohnern als Gnrna bezeichnet. Zahlreich herumlie-
gende antike Bausteine, der Quellreichtum der Gegend und
die vortreffliche Lage nahe am Mittelpunkt der alten Stadt
brachten uns auf den Gedanken, dass hier wol am ehesten
das berühmte alte Heiligtum zu suchen sei ; zum Glück bie-
ten sich bei der Entscheidung zwischen Argatzitika und Gur-
nagegend noch zwei konkretere Kriterien dar, auf die hier kurz
hingewiesen werden soll. Kann nämlich in Bezug auf das
Vorhandensein von Quellen die Umgebung der Gurna min-
destens gleichen Anspruch erbeben wie die Gegend der Ku-
kodschämi, so spricht eine von Vlytsakis nicht herangezogene
Steile des Isyllos von Epidauros entschieden zu Gunsten eben
der von uns bezeichneten Lage; wir lernen aus dem dritten
Gedicht des epidaurischen Lokaldichters (s. Wilamowitz, Jsyl-
los S. 11 f.), dass in Trikka sich ein Advton des Asklepios
befand, zu dem die Befrager des Gottes in der üblichen Weise
hinabsteigen mussten. Das Vorhandensein dieses Advton weist
auf Lage des Heiligtums am Abhang eines Berges hin und
ein solcher ist an der von Vlytsakis für das Asklepieion in
Anspruch genommenen Stelle nicht zu finden, während hin-
ter der Gurnaquelle ziemlich nahe am Flusse der Anstieg des
Schlossberges von Trikkala beginnt, ein Adyton an diesem
Berge etwa in der Gegend der neuen Metropolis oder der da-
hinter liegenden Schule also leicht anzunehmen ist.
Die in der Umgebung der Gurnaquelle herumliegenden Ar-
chitekturreste sind weit zahlreicher als die bei der Kukodscha-
mi vorhandenen; während bei den letzteren Verschleppung
von anderswoher von Vlytsakis selbst als wahrscheinlich be-
zeichnet wird, ist für erstere nach der ganzen Art wie sie im
Boden stecken das Gegenteil ziemlich sicher. Zwei Basissteine,
die wir der Gurnaquelle gegenüber an einer seichten Stelle
des jetzigen Flusslaufes fanden, schienen uns noch nebenein-
ander an ihrer Stelle zu liegen und damit die Richtung eines
antiken Weges zu bezeichnen.
Bei den Nachforschungen, die wir nun weiterhin bei den
 
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