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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 18.1893

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Wolters, Paul: Sepulkrales Relief aus Athen
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https://doi.org/10.11588/diglit.37662#0011

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SEPÜL.KRALES RELIEF AUS ATHEN

(Hierzu Tafel I)

Das auf Taf. 1. abgebildete Metopenrelief ist hier in Athen
bei dem Bau der neuen Markthalle in der Äolosstrasse, östlich
von der sogenannten Stoa des Hadrian gefunden und in das
Nationalmuseum gebracht worden1. Die Abbildung bietet das
Monument nicht in seiner ganzen Ausdehnung, es ist vielmehr
rechts und links je einer der Stege von den Triglyphen weg-
gelassen worden um Raum zu gewinnen ; es war dies um so
eher erlaubt, als links dieser Steg fast ganz zerstört ist.
Die ganze Länge des aus penteliscbem Marmor bestehen-
den Blockes beträgt 1.1 '25m, seine Dicke gegen 0,‘SÖ™; die
Triglyphen sind je 0.3;'ra, die Metope 0,4851,1 breit und imGan-
zen 0,505m hoch. Rechts und links zernt der Marmor An-
schlussfläche, und dass sich hier weitere Blöcke anschlossen
beweist auch je ein halbes Klammerloch (von der Form H)
obenauf an beiden Enden ; ein gleiches,welches den Block mit
einem hinter ihm liegenden Stein zu verbinden diente, liegt
oben etwa dort, wo die Metope an die Triglyphe rechts stösst.
An der entsprechenden Stelle links zeigt sich ein Stemmloch.
Die obere und die untere Fläche des Steines sind, wenn auch
nicht sauber,für den Anschluss anderer Steine hergerichtet. Auf
der Rückseite zeigt sich die deutliche Spur von der späteren
Verwendung des Blockes als Thürschwelle, Mörtelreste auf
der Vorderseite beweisen ebenfalls eine zweite Benutzung, und
wenn man die, auch in der Abbildung sichtbaren eingeritzten
Quadrate2 im Bildfelde hinzurechnet,welche wieder aus einer

1 Δελτίον 1892 S. 28, 1.
2 Es isl eine für das von uns Mühle, von den heuligen Griechen εννεάδα
genannte Spiel bestimmte Vorritzung, die sich z. B. auf der Akropolis so
vielfach an den antiken Bauten findet. Vgl. Becq de Fouquieres, Les jeux
des anciens 2 S. 390.

ATHEN. MITTHEILUNGEN XVIII.

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