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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 18.1893

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Heft 4
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Brueckner, Alfred: Ein athenischer Grabfund der geometrischen Periode
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https://doi.org/10.11588/diglit.37662#0436

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EIN ATHENISCHER GRABFUND DER GEOMETRISCHEN
PERIODE

(Hierzu Tafel XIV)

Zur Ergänzung der oben S. 101 ff. besprochenen Gräber-
funde aus der geometrischen Periode dient ein Fund, mn wel-
chem ich aus dem Inventar der Sammlung der Archäologischen
Gesellschaft Kenntniss erlangt habe. Der mit gütigst erteilter
Erlaubniss der Gesellschaft auf Taf. 14 abgebildete Dreifuss
ist von ihr im Jahre 1883 erworben und war bei dem athe-
nischen Schlachthause in der Ebene südwestlich des äussersten
Ausläufers des Pnyxgebirges gefunden worden (Inventar Χαλκα
1010). Er ist 0,45,n hoch. Das Erz, aus welchem er besteht,
ist von einer schönen blau-grünen Patina überzogen. Jedes
der drei Beine hat in der Mitte das Fischgrätenornament,
wie es ähnlich an der knöchernen Leiste oben S. 120 wieder-
kehrt. Über dem oberen Ende eines jeden Beines liegt eine
dem Muster des ionischen Kapitells entsprechend aufgerollte
Doppelspirale. Der Reifen, welchen die drei Beine tragen, ist
durchbrochen gearbeitet und enthält in seiner Mitte S-for-
mige Spiralen an einander gereiht. Der Dreifuss diente dazu
eine bronzene Urne zu tragen, in ihr dünnes Erz hat sich der
feste Rand des Dreifusses eingedrückt; ihr grösster Durch-
messer misst 0,53"\ Sie hatte keine Standfläche, sondern ging
wie die oben S. 93 abgebildete rund zu, oben war sie durch
einen Deckel geschlossen. Die zweite Abbildung auf Taf. 14
zeigt den Dreifuss mit der Urne in der ursprünglichen Anord-
nung. Um den Dreifuss herum standen acht Thonvasen be-
malt mit den üblichen Mustern der Dipylonzeit; eine davon
(Αγγεία 2876) ist eine Amphora, hoch 0,47m, ähnlich der bei
Conze, Zur Geschichte der Anfänge griechischer Kunst Taf.
III, 4; drei (2881-2883) sind bauchige Hydrien mit Drei-
 
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