INSCHRIFTEN AUS MILET
Von den hier mitgeteilten Inschriften stammen die drei er-
sten Nummern aus Palatia, dem elenden Türkendorfe, das
heute auf den Trümmern Milets steht. Die anderen sind von
F. Winter und mir im Dezember 1892 in Ak-kiöi abgeschrie-
ben, einem 4km südlich von Palatia gelegenen Griechendorf.
Unser Aufenthalt war leider von sehr ungünstigen Umständen
begleitet, so dass wir nicht allem nachgehen konnten. Ak-kiöi
wird auf dem Wege nach Didymoi von den archäologischen
Reisenden meist schnell durchritten : eine genaue Durchfor-
schung des freundlichen Dorfs — wir sahen auch eingemauerte
Skulpturfragmente — würde sicher noch zu manchem Resul-
tat führen. Die Inschriften scheinen zumeist aus der Nekro-
polis von Milet zu stammen. Das von Le Bas, Inscriptions
Nr. 219 aus Ak-kiöi mitgeteilte Fragment einer runden Ba-
sis fanden wir an einem Brunnen ausserhalb des Dorfes wie-
der, da wo die Strasse nach Hieronda (Didymoi) abgeht.
1. Palatia, östlich nahe bei der grossen Moschee; Säule
aus weissem Marmor, hoch 1,00, Durchmesser 0,58. Abschrift
von Karl Humann (Juni 1891).
Δ 1 Ο Σ Διός
Y Ϋ 1 Σ T Ο Y Ύψίστου.
2. Im Westen des Dorfes Palatia. Säule aus grauem Mar-
mor, 1,10 hoch; 0,56 oberer, 0,58 unterer Durchmesser.
Buchstabenhöhe 0,028-0,03; grösste Länge der Schriftfläche
etwa 0,50. Oben in der Mitte unregelmässiges Dübelloch mit
Gusskanal, unten runde Aushöhlung von 0,20 Durchmesser
und 0,07 Tiefe. In der fünften Zeile ein Loch, das offenbar
Von den hier mitgeteilten Inschriften stammen die drei er-
sten Nummern aus Palatia, dem elenden Türkendorfe, das
heute auf den Trümmern Milets steht. Die anderen sind von
F. Winter und mir im Dezember 1892 in Ak-kiöi abgeschrie-
ben, einem 4km südlich von Palatia gelegenen Griechendorf.
Unser Aufenthalt war leider von sehr ungünstigen Umständen
begleitet, so dass wir nicht allem nachgehen konnten. Ak-kiöi
wird auf dem Wege nach Didymoi von den archäologischen
Reisenden meist schnell durchritten : eine genaue Durchfor-
schung des freundlichen Dorfs — wir sahen auch eingemauerte
Skulpturfragmente — würde sicher noch zu manchem Resul-
tat führen. Die Inschriften scheinen zumeist aus der Nekro-
polis von Milet zu stammen. Das von Le Bas, Inscriptions
Nr. 219 aus Ak-kiöi mitgeteilte Fragment einer runden Ba-
sis fanden wir an einem Brunnen ausserhalb des Dorfes wie-
der, da wo die Strasse nach Hieronda (Didymoi) abgeht.
1. Palatia, östlich nahe bei der grossen Moschee; Säule
aus weissem Marmor, hoch 1,00, Durchmesser 0,58. Abschrift
von Karl Humann (Juni 1891).
Δ 1 Ο Σ Διός
Y Ϋ 1 Σ T Ο Y Ύψίστου.
2. Im Westen des Dorfes Palatia. Säule aus grauem Mar-
mor, 1,10 hoch; 0,56 oberer, 0,58 unterer Durchmesser.
Buchstabenhöhe 0,028-0,03; grösste Länge der Schriftfläche
etwa 0,50. Oben in der Mitte unregelmässiges Dübelloch mit
Gusskanal, unten runde Aushöhlung von 0,20 Durchmesser
und 0,07 Tiefe. In der fünften Zeile ein Loch, das offenbar