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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 18.1893

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Heft 4
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Kern, Otto: Aus Samothrake
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https://doi.org/10.11588/diglit.37662#0359

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AUS SAMOTHRAKE

Der Wunsch, die grossen Cultstätten der Hellenen selbst zu
schauen, die örtlichen Bedingungen kennen zu lernen, wel-
chen die Mysterienculte ihren Ursprung verdanken, hat mich
im Juli 1892 auch nach Samothrake geführt. Was sich mir
dort für die Entstehung und Geschichte des Kabirencults er-
geben hat, soll in grösserem Zusammenhänge an anderer
Stelle erörtert werden E In diesen ‘ Mittheilungen ’ erstatte ich
von den neuen Einzelfunden Bericht, indem ich an die ‘ Un-
tersuchungen auf Samothrake’ anknüpfe. In den beiden von
Gonze, Niemann, Hauser und Benndorf herausgegebenen Bän-
den, welche über die Ergebnisse der österreichischen Cam-
pagnen der Jahre 1873 und 1875 in Bild und Wort Run-
de geben, liegt ein Werk vor uns, welches zusammen mit
Conze’s ‘Reise auf den Inseln des thrakischen Meeres’ (Han-
nover 1860) Alles in sich begreift, was von den Altertümern
in Samothrake bis zum Jahre 1875 wieder ans Tageslicht ge-
treten ist. Seitdem sind beinahe zwanzig Jahre vergangen,
und in dieser Zeit hat, soviel ich weiss, kein Archäologe die
Insel betreten. Aber in Samothrake selber ist das Interesse
für die Altertümer erwacht, und es wäre zu wünschen, dass
dem schönen Beispiele des Herrn N. B. Phardys auch die
Bewohner der anderen Inseln folgten. In Thasos, namentlich
im Limenas, wo mit der Baulust auch die Zerstörungswut
gleichen Schritt hält, wäre ein so wachsames Auge wie das
von Phardys besonders willkommen. Herr Phardys ist auf der
Insel geboren, hat in Griechenland und Frankreich Medizin
1 Es bleibt dies für das Schlusskapitel der vom Institut vorbereiteten Pu-
blication über das Kabirenheiligtum bei Theben Vorbehalten; einen Teil
meiner Untersuchungen habe ich in der Maisitzung der hiesigen archäolo-
gischen Gesellschaft vorgetragen ; vgl. Arch. Anzeiger 1893 S. 129.
ATHEN. MITTHEILUNGEN XVIII. 23
 
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