Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 18.1893

DOI Heft:
Heft 4
DOI Artikel:
Humann, Carl; Dörpfeld, Wilhelm: Ausgrabungen in Tralles
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37662#0417

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
AUSGRABUNGEN IN TRALLES

(Hierzu Tafel XII. XIII)

J.
Als der Präsident des Orient-Comites zu Berlin, Herr Pro-
fessor von Kaufmann im September 1888 in Konstantinopel
verweilte, kam zwischen ihm, Hamdy-Bey, dem Direktor des
Kaiserlich ottomanischen Museums und dem Unterzeichneten
wiederholt der schon mehrfach angeregte Plan zur Sprache,
in Tralles eine Versuchs-Grabung zu machen, um zu ermit-
teln, oh die Ruinen dieser berühmten Stadt ergiebig an guten
Fundstücken seien und oh man die Ausgrabung eines der
grösseren Bauwerke dort mit Hoffnung auf Erfolg nnterneh-
men könne.
Was man bisher aus Tralles kannte war zum Teil viel-
versprechend: ich erwähne nur den Kolossalkopf eines Dio-
nysos im konstantinopeler Museum1, den im Besitz des Herrn
von Kaufmann befindlichen Aphroditekopf2 und eine etwas
mehr ais lehensgrosse Gewandstatue in der Evangelischen
Schule in Smyrna, drei Werke ersten Ranges.
Der türkischen Museumsverwaltung lag zunächst daran, zu
dem genannten Dionysoskopf den Leih zu finden, der bei sei-
ner Grösse nicht ganz verschwunden sein konnte. Um nun
zeitraubende Formalitäten zu vermeiden, schlug ich vor, dass
das ottomanische Museum als Ausgräber figurire, während
das Orient-Comite die nötigen Mittel gewähre, was vom tür-
kischen Unterrichtsministerium genehmigt wurde. Auch wur-
de ausgemacht, dass von den Funden ein angemessener Teil
dem Orient-Comite abgetreten werden solle.

1 Revue arckeologique 1888 XI Tat. 14 S. 289.
2 Antike Denkmäler I Tat’. 41 S. 30.
 
Annotationen