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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 18.1893

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[Heft 1]
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Graef, Botho: Grabdenkmal aus Bithynien, 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.37662#0039

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Grabdenkmal aus bithynien. ü

29

Die Buchstabenform ist im Wesentlichen der von der Grab-
sclirift des Diliporis gleich, namentlich der Überschrift. Nur
kommen auf der neuen Inschrift etwas mehr Ligaturen vor.
Sonst ist zu bemerken, dass A mit nicht durchgehendem Quer-
strich neben solchem mit durchgehendem vorkommt, ferner
die Formen des Δ mit oben abgeschnittener Spitze, Z dessen
unterer Teil dem Σ ähnlich ist, HE mit nicht durchgehendem
Querstrich, N mit über den schrägen Verbindungsstrich her-
ausragenden Hasten Für Θ, Ω, TT, Μ, Σ findet sich nur eine
und zwar die einfachere Form, nicht zwei verschiedene neben-
einander wie in der Inschrift des Diliporis.
Wir werden also im Grossen und Ganzen das neue Denk-
mal für dem alten gleichzeitig halten dürfen.
Der Name Γερυλλανη erscheint soviel ich sehe hier zum er-
sten Male; Γερελλανή s. Athen. Mittli. 1884 S. 263, Γέρυλλος
Bulletin de corr. hell. 1882 S. 19. 36. 42.
Die Worte καθώς περιοικοδόριται συν ταΐς οίκίαις πάσαις ent-
sprechen genau der Angabe συν ταΐς οΐκίαις καθώς περιείληπται
auf der Inschrift des Diliporis, in welcher man also das περιεί-
ληπται nicht in übertragener Bedeutung aufzufassen bat, wie
ja an sich möglich war, sondern durchaus in seinem eigent-
lichen Sinn. Es ergiebt sich also für beide Fälle das Vorhan-
densein einer grösseren Anlage und man würde erwarLen, dass
die einzelnen οΐκίαι durch eine gemeinsame Umfassungsmauer
zu einem Familienbegräbnissplatze vereinigt gewesen wären.
Darüber könnten nur Grabungen Auskunft geben.
Die Möglichkeit des Vorhandenseins einer Umfassungs-
mauer wird für ßadji-köi von den Augenzeugen bestätigt.
Aber die beiden Blöcke jederseits des Denkmals für Beste der-
selben zu halten, scheint schon ihre Gestalt, noch mehr die auf
dem einen angebrachte Inschrift zu verbieten. Es steht näm-
lich auf dem einen Stein nach der Zeichnung des Architekten
Herrn Milosovic
ΚΕΥΟΥΛΣΕΝΣΥΜΤΗΙΣΚΛφ
ΑΝΕΖΟΔΙ ΑΣΤΟΝ

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