Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 21.1896

DOI issue:
Heft 1
DOI article:
Funde
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.38774#0114

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
104

FUNDE

ohne erhebliche Verzögerung hier nicht möglich ist, soll we-
nigstens eine kurze Übersicht über die im verflossenen Winter
erzielten Ergebnisse veröffentlicht werden. Die Fortsetzung
der eingehenden Berichte wird demnächst erscheinen.
Er waren hauptsächlich vier Aufgaben, die wir uns für die-
ses Jahr gestellt hatten: 1. die weitere Untersuchung der gros-
sen Wasserleitung und übrigen Wasseranlagen der Ennea-
krunos und die möglichst vollständige Aufdeckung der ganzen
Umgebung des Brunnenplatzes; 2. Nachforschung nach dem
von Pausanias oberhalb der Enneakrunos erwähnten Tempel
der Demeter und Kore ; 3. Ausgrabung des Westabhanges des
Areopags behufs Aufsuchung des Odeion und der alten Orche-
stra und 4. Ausgrabung am altgriechischen Markte, insbeson-
dere Bestimmung der Lage der Stoa Basileios.
Die Arbeiten begannen den 1. November 1895 am Westab-
hange des Areopags, mussten aber in Folge des Einspruchs
eines der Besitzer der dortigen Grundstücke bald eingestellt
werden. Wir wandten uns deshalb zu der anderen Aufgabe,
der weiteren Untersuchung der grossen Wasserleitung der Pei-
sistratiden und der Aufdeckung ihrer Umgebung.
Der Hauptstollen der Felsleitung wurde weiter gereinigt,
und einige seiner Abzweigungen verfolgt. Sodann wurde der
etwa 2ra höher gelegene Felscanal, den wir schon früher ent-
deckt hatten, ausgeräumt; dabei kamen südlich von der Stelle
des Brunnenhauses mehrere grosse Felsbassins zum Vorschein,
die durch Gänge untereinander verbunden sind, und ein gan-
zes System altertümlicher Wasserwerke bilden. Da ihre Auf-
deckung mit grossen Schwierigkeiten verbunden war, weil die
Felskammern zum Teil unter der heutigen Fahrstrasse liegen,
so konnte diese Arbeit noch nicht abgeschlossen werden, Über
die Gestalt und den Zweck der ganzen Gruppe von Gängen
und Felskammern lässt sich daher noch kein endgültiges Ur-
teil bilden. Wenn ich die Anlage recht verstehe, handelt es
sich um eine vorpeisistratiscbe Anlage, die das Wasser des
Pnyxhügels, des Museion und der Akropolis hierher führte
und unmittelbar oberhalb des alten Brunnenplatzes sammelte.
 
Annotationen