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A. FRICKENHAUS u. W. MÜLLER
Zeit, als dieser kleine Staat wegen seines treuen Festhaltens
am spartanischen Bündnis ständig von allen Seiten ange-
griffen wurde, stammen wohl auch die zahlreichen Wacht-
türme, die systematisch rings um die Ebene, besonders an
den Passübergängen und den Mündungen der Seitentäler,
verteilt sind. Eine genaue Aufzählung würde hier zu weit
führen. Sie sind meist viereckig, etwa 7 m im Quadrat, selten
rund, alle in der gleichen polygonalen Mauertechnik gebaut
und mit verschiedenen Kammern im Inneren ausgestattet.
II. ARGEIA.
Im Herzen der Argolis, der grossen argivischen Ebene,
tritt ja besonders die mykenische Kultur in den Vorder-
grund, eine Periode, die zu Curtius' Zeiten noch fast uner-
forscht war. Zu den bekannten Burgen, die wie ein Kranz die
Ebene umgeben: Mykenae, Prosymna — denn der mit Recht
von Friedlaender an der Stelle des späteren Heraion von
Argos erschlossene Herrensitz muss mit dem überlieferten
Prosymna identificiert werden i — Midea, Tiryns, Nauplia und
Argos treten jetzt Lerna und Lyrkeia hinzu. Bei Lerna
findet sich an der Südseite des berühmten Sumpfes ein
kleiner, jetzt von der Bahn angeschnittener Hügel, der mit
praehistorischen Scherben durchsetzt ist. Die eigentliche
Burg, in der Sage der Sitz des Hippomedon, hat wohl auf
dem felsigen Ausläufer des Pontinos an der Westseite des
Sumpfes gelegen und wurde später durch den Tempel der
Athena Saitis ersetzt; jetzt trägt der Hügel ein fränkisches
Castell. Lyrkeia ist nach den Angaben der Schriftsteller und
dem Zeugnis der Keramik in dem Palaeokastro von Skala
im unteren Inachostal wiederzuerkennen, wie schon Forch-
hammer vermutete. Weiter aufwärts bei Sterna liegt nur ein
Wachtturm, und auch der Mauerring bei Kato-Belesi noch
weiter westlich, den Miliarakis fälschlich für Lyrkeia ansah,
gehört zu einem grösseren Wegecastell wie die oben ange-
führten (Abb. 1). Es beherrscht sowohl die Strasse von Argos
Nächstens von einem der Verfasser ausführlicher zu behandeln.
A. FRICKENHAUS u. W. MÜLLER
Zeit, als dieser kleine Staat wegen seines treuen Festhaltens
am spartanischen Bündnis ständig von allen Seiten ange-
griffen wurde, stammen wohl auch die zahlreichen Wacht-
türme, die systematisch rings um die Ebene, besonders an
den Passübergängen und den Mündungen der Seitentäler,
verteilt sind. Eine genaue Aufzählung würde hier zu weit
führen. Sie sind meist viereckig, etwa 7 m im Quadrat, selten
rund, alle in der gleichen polygonalen Mauertechnik gebaut
und mit verschiedenen Kammern im Inneren ausgestattet.
II. ARGEIA.
Im Herzen der Argolis, der grossen argivischen Ebene,
tritt ja besonders die mykenische Kultur in den Vorder-
grund, eine Periode, die zu Curtius' Zeiten noch fast uner-
forscht war. Zu den bekannten Burgen, die wie ein Kranz die
Ebene umgeben: Mykenae, Prosymna — denn der mit Recht
von Friedlaender an der Stelle des späteren Heraion von
Argos erschlossene Herrensitz muss mit dem überlieferten
Prosymna identificiert werden i — Midea, Tiryns, Nauplia und
Argos treten jetzt Lerna und Lyrkeia hinzu. Bei Lerna
findet sich an der Südseite des berühmten Sumpfes ein
kleiner, jetzt von der Bahn angeschnittener Hügel, der mit
praehistorischen Scherben durchsetzt ist. Die eigentliche
Burg, in der Sage der Sitz des Hippomedon, hat wohl auf
dem felsigen Ausläufer des Pontinos an der Westseite des
Sumpfes gelegen und wurde später durch den Tempel der
Athena Saitis ersetzt; jetzt trägt der Hügel ein fränkisches
Castell. Lyrkeia ist nach den Angaben der Schriftsteller und
dem Zeugnis der Keramik in dem Palaeokastro von Skala
im unteren Inachostal wiederzuerkennen, wie schon Forch-
hammer vermutete. Weiter aufwärts bei Sterna liegt nur ein
Wachtturm, und auch der Mauerring bei Kato-Belesi noch
weiter westlich, den Miliarakis fälschlich für Lyrkeia ansah,
gehört zu einem grösseren Wegecastell wie die oben ange-
führten (Abb. 1). Es beherrscht sowohl die Strasse von Argos
Nächstens von einem der Verfasser ausführlicher zu behandeln.