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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 36.1911

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Frickenhaus, August; Müller, Walter: Aus der Argolis: Bericht über eine Reise vom Herbst 1909
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https://doi.org/10.11588/diglit.37288#0047

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AUS DER ARGOLIS

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Fehler auf; vor allem die Itinerare sind recht vom Sattel aus
gemacht worden und verzeichnen mehrfach Felsen als antike
Mauern, die von weitem so aussehen mochten. Was wirklich
an antiken Resten im Bedenitale vorhanden ist, sind Castelle
oder vereinzelte Gräber.
IV. TROIZENIA.
Für die Erforschung von TroizeiD hat Legrand (BCH.
1892 bis 1905) das Fundament gelegt; er hat auch die ersten
Planskizzen der Stadt und des Hippolytos-Bezirks angefer-
tigt. Wer den Stadtplan (BCH. 1905 T. 17) betrachtet, wird
sich am meisten über die am Fusse der Akropolis liegende
Mauer wundern, die die Stadt nach der Burg hin begrenzt
und die Angriffsfront gegen die letztere hinkehrt; zu ihr ge-
hört das eigentliche Wahrzeichen der alten Stadt, ein schön
erhaltener Befestigungsturm (Abb. 4). Diese Mauer ist nun
jünger als der übrige Stadtring, wie sich an dem einen Ver-
einigungspunkt beobachten lässt, und muss entstanden sein,
indem die Troizenier durch Anlage der Abschnittsmauer ihr
Stadtgebiet verkleinerten und ihre Akropolis preisgaben,
wohl weil es ihnen an der nötigen Besatzung für die Gesamt-
befestigungen fehlte. Während nun die Technik des Turmes
keine genauere Datierung erlauben würde (rund IV. bis II.
Jahrh. v. Chr.), lässt sich die gesamte Abschnittsmauer sehr
wahrscheinlich mit einer wichtigen troizenischen Inschrift
(IG. IV 757) des II. Jahrh. in Verbindung bringen. In ihr
werden die Stiftungen vieler Vereine aufgezählt, die ihre
Ländereien verkauften und den Ertrag den Behörden e$ rav
aoiipnav rd$ Jtohoc oder, wie es an anderen Stellen specieller
heisst, ec röv §taiEtxmpöv (oder E$ rav ÖLOoto&opvimv) rd$ rtöLoq
zur Verfügung stellen. Offenbar ist mit den erwähnten Wor-
ten der "Bau einer Zwischenmauer' gemeint; weil aber die

Die Zerstörung der troizenischen Altertümer und besonders des Hip-
polytos-Bezirks schreitet immer weiter fort, weil der nächste Posten der %o)QO-
(puXaxes in dem zwei Stunden entfernten Poros liegt. Es wäre sehr dankens-
wert, wenn die griechischen Behörden einen weiteren Posten nach Damala
verlegten und die Verwendung der antiken Steine untersagten.
 
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