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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 36.1911

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Katsarov, Gavril I.: Grabfund bei Mesembria
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https://doi.org/10.11588/diglit.37288#0335

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GRABFUND BEI MESEMBRIA

315

geben hier die Beschreibung- des Reliefs von Walters: "Boreas
is to the front, bearded, witli rough hair, chlamys fastened
with a brooch at the neck and wrapped round body, and
endromides laced, with diaper patterns iucised, the tops
turned over and vandyked; wings spread so as to form a
background. He has raised Oreithyia from the grouud with
1. arm round her waist, her head falling over to r.; she has
long Streaming curls, bracelets, and long girt chiton fastened
on the shoulders; herr. arm is extended behind Boreas' head,
and her 1. hand raised to her own head, with a despairing
gesturel
In der Ornamentierung stimmt unsere Hydria überein
mit der von Chalke bei Rhodos (Walters, Catalogue S. 47
Nr. 312), die ebenfalls ins IV. Jahrh. v. Chr. gesetzt wird.
Als weitere Parallelen bieten sich die von Furtwängler
beschriebenen Hydrien aus Eretria in Buboea (Sammlung
Sabouroff II Taf. CXLIX; die eine im Berliner Museum, die
andere in Privatbesitz). Die zweite von Furtwängler in die
letzten Dezennien des V. Jahrh. v. dir. gesetzte Hydria ^
gleicht in Bezug auf die schlanke und elegante Form der
unseren; nur die Verzierung der letzteren ist reicher und ge-
fälliger. Der Henkelansatz der ersteren ist mit einer Sirene
geschmückt.
Dann müssen wir die südrussischen Funde erwähnen:
die im Grab Kul Oba bei Kertsch gefundene vergoldete
Brouzehydria (S. Reinach, Antiqu. du Bosphore dmmer. S. 94
pl. XLIV 7), deren Fuss ein Stabornament zeigt und deren
hinterer Henkelansatz mit einer Sirene geschmückt ist. Eine
ähnliche Hydria, die verbrannte Knochen und Asche enthielt,
wurde ebenfalls bei Kertsch gefunden, eine dritte, wieder ver-
goldete in einem Grabe aus Kalksteiuplatteu (Comte rendu
St. Peterb. 1 863 p. X citiert von Furtwängler).
Für die Hydrien von Kertsch, die mit denen von Ere-
tria völlig übereinstimmen, hat Furtwängler angenommen,
dass sie aus Euboea importiert worden sind. Es wäre nalie-

* Abgebildet in der Vignette am Anfang des erklärenden Textes zu
Taf. CXLIX.
 
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