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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 36.1911

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Hiller von Gaertringen, Friedrich: Die Phylarchosinschrift von Tegea
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https://doi.org/10.11588/diglit.37288#0381

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DIE PHYLARCHOSINSCHRIFT VON TBGEA

359

Bild wird eine pariser Münze aus der Zeit des Septimius
Severus: 'Tyche hält Ruder und Füllhorn' bezogen b Wie alt
diese Statue ist, wissen wir nicht; aber Wide möchte sie,
eben mit Hinweis auf die Phylarchstele, der Tätigkeit des
Kephisodotos und Xeuophon in Megalopolis zuschreiben.
Eine Tyche mit Plutos auf dem Arme sollen Xenophon aus
Athen und Kallistouikos von Theben für Theben angefertigt
haben: Pausanias IX 16,2. Hierzu stimmt, dass C. Robert,
wie er mir gütigst schreibt, die Gestalt der Tyche, wenn sie
auch schon früher Tempel und Kultbilder (Bupalos?) gehabt
habe, doch wesentlich im vierten Jahrhundert v. Chr. aus-
gebildet worden sein lässt, und zwar im Zusammenhänge
mit der thebanisch-arkadischen Politik.
Somit stimmen Geschichte, Epigraphik und Kunstge-
schichte, die drei unzertrennlich verbundenen Schwestern,
zusammen, indem sie die Stele mit ihrem Relief, dem frei-
lich sehr getrübten Abglanze eines besseren Werkes, mit
mehr oder weniger Sicherheit der grössten Zeit Arkadiens
zuweisen 2.
Den Gedanken, das Tropaion auf die Schlacht von Man-
tinea zu beziehen, wo beide Parteien ein Siegeszeichen er-
richteten (Xenophon Hell. VII 5, 26), an die somit die Arka-
der beider Heerlager und die Athener ohne Stachel zurück-
denken konnten, zumal das augenblickliche Ergebnis der

i ebenda 105, 4.
^ Die Angabe bei Niese, Hermes a. a. O. 542, dass der Phylarchosstein
die einzige Urkunde des arkadischen Bundes ist, trifft erfreulicher Weise
nicht mehr zu. Schon die von Sauppe im Göttinger Vorlesungsverzeichnis
für 1876/7, S. 11 veröffentlichte Inschrift ist von Arbanitopullos, 'Erp. npx-
1 907, 1 18 f., A mit Recht diesem an die Seite gestellt worden, als ein Ver-
zeichnis der Damiorgen der Orchomenier, Parrhasier u. a., das man sich
am ehesten bei einem solchen Bundesbeschlusse denken wird. Dazu kommt
das Bronzestück, das Kuruniotis im Lykaion aufgefunden hat: npaxinxd
1909 etx. 13 (Tafel): 'ApxdSmv x[otvm] "önpaopyot, folgen die Namen, zu-
nächst der Meya^on;o?drn.!, hinter jedem dies Ethnikon wiederholt. Endlich
das Verzeichnis der Proxenoi: Dittenberger-Purgold, Inschr. v. Olympia 31.
Damit wollen wir uns hier genügen lassen ; Näheres muss die Einleitung
zum arkadischen Corpus bringen.
 
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