Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Editor]
Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 13.1874

Citation link: 
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/annalen_nassauische_altertumskunde1874/0031

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Georg Wilhelm Lorsbaeh.
Nach seinem Leben und Wirken,
gezeichnet von
Pfarrer Fr. W. Cuno.

Wenn auch von Doering, Meusel u. a. auf die literarischen Ver-
dienste Lorsbachs in gebührender Weise hingewiesen worden ist: so
wird es doch als keine überflüssige Sache angesehen werden dürfen,
wenn wir einen solchen Mann, den das engere Nassauische Vaterland
mit Stolz unter seine grössten Gelehrten, die es hervorgebracht, rechnen
darf, einmal in ausführlicher Weise zu zeichnen versuchen. Besondere
Veranlassung dazu gab uns ein reichliches handschriftliches Material,
von Lorsbaeh selbst, sowie von seinen Freunden stammend, welches uns
zu Gebote stand und uns in die innerste Gemüths- und Geisteswelt
desselben blicken liess.
Lorsbaeh stammt aus einer sehr angesehenen Nassau-oranischen
Familie. Der Grossvater Johann Heinrich Lorsbaeh war lange Bürger-
meister in Siegen. Sein gleichnamiger Sohn, der Vater unseres Lors-
bach, war nach einer tüchtigen juristischen Bildung zu Herborn, Mar-
burg, Duisburg und Leiden, Erzieher der Söhne des russischen Ge-
sandten im Haag geworden, mit denen er einige Zeit in Paris verweilte,
wo er sich in seinen wissenschaftlichen Studien weiter bildete. In die
Heimath zurückgekehrt, fand er bei der Justizkanzlei in Dillenburg als
Sekretär Verwendung. Hier erklimmte er allmählig die höchste richter-
liche Stelle eines Geh. Justizrathes und Kanzleidirectors und starb am
31. Mai 1794. Aus seiner Ehe mit der am 4. Februar 1789 verstor-
benen Sibylle Ernestine geb. Dilthey hatte er mehrere Kinder, unter
denen Georg Wilhelm, geboren zu Dillenburg den 29. Februar 1752,
sich frühe durch Geistesgaben auszeichnete. Schon im neunten Jahre
war derselbe mit den Elementen des Französischen, Lateinischen und
3*
 
Annotationen