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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Editor]
Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 13.1874

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Die

Vermögens Verluste der Oranien-Nassauisclien Lande durch
französische Truppen während des siebenjährigen Krieges.
Nach den Acten des Königl. Staats-Archivs zu Idstein mitgetheilt
von
T)r. Ludwig Götze,
Staats -Archivar daselbst.

Während des siebenjährigen Krieges, und zwar seit dem Jahre
1758, wurden die Oranien-Nassauischen Lande von harten Kriegsdrang-
salen heimgesucht, besonders von Seiten der Franzosen, welche nicht
nur schwere Naturallieferungen, Vorspann, Stellung von Wagen und
Zugthieren, Lieferung von Bauholz, Faschinen und sonstigen Kriegs-
bedürfnissen verlangten und dabei, obgleich sie auf neutralem Terri-
torium waren, nicht bloss die Bezahlung fast immer vergassen, sondern
sich auch mehrfacher Plünderungen, Erpressungen und Beschädigungen
schuldig machten, überdies auch die oranischen Besatzungstruppen vom
Schlosse Dillenburg delogierten und durch eine französische Garnison
ersetzten. Nachher zogen sie diese Besatzung zurück, worauf zu An-
fang November 1759 das Schloss von hannoverschen Truppen besetzt
wurde, die zur Armee des Prinzen Ferdinand von Braunschweig
gehörten. Gegen sie zog am 28. Juni 1760 ein französisches Corps
heran, welches den hannöverschen Commandanten zur Uebergabe auf-
forderte , und als diese verweigert wurde, erst die Stadt und dann das
Schloss auf das heftigste beschoss, so dass dieses in den Tagen vom

9 Diese erste Besetzung des Schlosses Dillenburg durch die Franzosen ist bei
Spiess (das Schloss Dillenburg, im 10. Bande der Nass. Annalen, S. 249) nicht
erwähnt.
 
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