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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Hrsg.]
Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 13.1874

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232

Römische Inschriften von der Saalburg
bei
Homburg vor der Höhe.
Von Prof. Dr. J. Becker zu Frankfurt a. M.

I. Votivaltar (Juppiter), im August 1872 auf dem Begräbniss-
platze auf der Saalburg bei Homburg v. d. H. aufrecht stehend und auf
einer Speissschichte aufgemauert gefunden. Der Begräbnissplatz liegt
rechts von der ehemaligen Römerstrasse nach dem Castell zu in der
Nähe des jetzigen Försterhauses. Nicht weit von der Fundstelle entfernt
fand sich ein gut erhaltener Säbel unter einen behauenen Vilbelersandstein,
dabei ein Krügelchen von feiner rother Erde und vier Lämpchen, sowie
zwei Silbermünzen der Sabina und Julia Maesa. Hr. Baumeister Jacobi
zu Homburg, dessen Güte diese Mittheilungen verdankt werden, war
so freundlich eine Zeichnung dieses Votivaltars in Originalgrösse mit
zu übersenden, sowie Abklatsche seiner sogleich zu erwähnenden In-
schrift. Hiernach hat dieser Votivaltar nicht die gewöhnliche Form
solcher Altäre, sondern die einer auf einem Postamente stehenden Säule;
diese Form ist ungewöhnlich, wiewohl sie unter andern bei s. g. Vier-
götteraltären vorkommt, wie z. B. im Museum zu Mainz und in der
Dr. Römer-Büchner’schen Sammlung zu Frankfurt. Weiter findet sie
sich auf einzelnen Viergötteraltären in der Darstellung der Juno als
Opferpriesterin, die eine Opferschale über einen säulenartig gestalteten
Altar ausgiesst oder auch bei ähnlicher Darstellung eines opfernden
Genius. Dass diese Votivaltäre in Tempeln, Tempelhöfen, Häusern
u. s. w. aufgemauert waren, hat sich unter andern auch bei einem
(Orelli-Henzen 7183 und Brambach C. I. R. 1049) Mainzer Altar der For-
tunagezeigt, der im Jahre 1842 in der Nähe des Schillerplatzes, 16 Fuss
 
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