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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Hrsg.]
Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 13.1874

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Die Karolingische Basilika
ZU
Steinbach - Michelstadt
im Odenwald
mit 9 Safrln-^ufnaljmen
von
Friedrich Schneider,
Dompräbendat zu Mainz.

In Lützow’s Zeitschrift für bildende Kunst IX., 1874, S. 129 ff.
hat Dr. Schäfer die Ergebnisse seiner Nachforschungen über ein hoch-
interessantes Bauwerk der Karolingerzeit niedergelegt, das bisher nur
wenig gekannt, noch weniger richtig beurtheilt und in seiner geschicht-
lichen , wie archäologischen Bedeutung noch kaum gewürdigt worden
war. Es handelt sich in der That um eine Entdeckung oder doch sicher
um die Einführung eines Denkmals in den Kreis fachmännischer Wissen-
schaft, dass in mehr denn einer Beziehung der vollen Beachtung werth
ist. Spuren karolingischer Kunst sind bekanntlich sparsam gesäet und
nur in vereinzelten Fällen sind die Reste genügend, um ursprüngliche
Anlage oder den Reichthum der Ausstattung nach Ablauf eines Jahr-
tausends noch mit einiger Sicherheit wieder erkennen zu lassen. Im
vorliegenden Falle begegnen wir dagegen einem zwar durch die Stürme
der Zeit verstümmelten Bauwerke, das aber unter den erhaltenen
Karolinger-Werken wohl am vollständigsten das Gesammtbild seines
ersten Bestandes bewahrt und ebenso sehr frei geblieben ist von ent-
stellender Zuthat. Den vollen Werth aber erhält diese ehrwürdige Basilika
durch die geschichtlichen Beziehungen; denn so weit sich bis jetzt nach
den vorhandenen Beweisstücken urtheilen lässt, besitzen wir in der Stein-
bacher Kirche eine Stiftung Einhart’s.
An zwei Orten hat der grosse Freund und Lebensbeschreiber Karl’s
des Grossen sich durch fromme Stiftungen und die Gründung damit
verbundener Kirchengebäude verewigt. Die jüngere dieser Stiftungen,
Seligenstadt am Main, ist an dieser Stelle im verflossenen Jahre (Bd.
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