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wärts gerichteten Ausstriche; bestimmt festzustellen sind endlich auch
der 4. Buchstabe der 2. und der 6. der 3. Zeile, welche aus einem oben
mit einen kleinen Ausstriche versehenen graden Hauptstriche und einer
an denselben unten sich anschliessenden Krümmung bestehen: man er-
kennt in letzterer leicht die eine der beiden Krümmungen des B und
daher diesen Buchstaben selbst, wie er sich später in der Cursivschrift
feststellte und auf altchristlichen Inschriften bei Le Blant Inscr. I pl. 13
n. 58 und 60 ei scheint.
Es erübrigt nunmehr noch die Bestimmung von 3 Schriftzügen,
von denen einer zweimal vorkommt, die beiden anderen aber allein-
stehen und darum mit um so mehr Schwierigkeiten der Deutung drohen.
Der eine dieser letzteren schliesst Zeile 3, erscheint zunächst als ein P,
an dessen Krümmung sich ein sehr kleiner Ausstrich ansetzt,
so dass nur ein B, zu lesen nahegelegt ist; es erhält diese Lösung da-
durch ihre Bekräftigung, dass zusammen mit den voraufgehenden Schrift-
zügen sich das Wort FABR ergibt, an welche sich 0. VM anschliesst,
zwischen welchen aber der eine dieser doppelt vorkommenden Buch-
staben steht; er kommt nämlich auch an dritter Stelle in der 1. Zeile
vor. Da sich nun FABRO. VM nur zu FABRORVM ergänzen lässt,
so kann dieser seltsam gestaltete Buchstabe nur eine Variante von R
sein. Er besteht nämlich aus einem graden Hauptstriche, welcher oben
einen leicht gekrümmten Ausstrich hat und von dessen Mitte ans
ein anderer grader Ausstrich in schräger Richtung herabgeht. Legt
diese ungewöhnliche Combination von Strichen zunächst und überhaupt
schon die Figur eines R nahe, so wird diese Vermuthung dadurch be-
stätigt, dass, wie oben bemerkt, zur Ergänzung des FABRO. VM nur
die Annahme«eines R in der Lücke zwischen 0 und VM übrig ist. Auf-
fallend bleibt freilich dabei, dass der Buchstabe R in ein und dem-
selben Worte in doppelter Gestaltung, d. h. einmal am Schlüsse
von Zeile 3 in der Form des gewöhnlichen R, das anderemal in Zeile 4
in der oben beschriebenen ungewöhnlichen erscheint. Doch lässt sich
auch diese Schwierigkeit der Lesung beseitigen, wenn man erwägt,
einerseits was überhaupt den Künstler zur Anwendung von möglichst
in graden Strichen gehaltenen Schriftzügen hier gezwungen haben mag,
andererseits in welcher Weise der jenem verfügbare Raum der Ring-
fläche bestimmend bei der Buchstabenformung mit einwirkte. Während
nämlich unseres Erachtens die technische Schwierigkeit zur Vertiefung
der Schriftzüge in dem Metalle nothwendig daraufhin führte, überall,
wo es anging, möglichst grade Striche zur Herstellung der Buchstaben
zu verwerthen, so zwang doch der am Schlüsse von Zeile 3 hinter B
noch übrig gebliebene schmale Raum offenbar die geläufigere Form des
wärts gerichteten Ausstriche; bestimmt festzustellen sind endlich auch
der 4. Buchstabe der 2. und der 6. der 3. Zeile, welche aus einem oben
mit einen kleinen Ausstriche versehenen graden Hauptstriche und einer
an denselben unten sich anschliessenden Krümmung bestehen: man er-
kennt in letzterer leicht die eine der beiden Krümmungen des B und
daher diesen Buchstaben selbst, wie er sich später in der Cursivschrift
feststellte und auf altchristlichen Inschriften bei Le Blant Inscr. I pl. 13
n. 58 und 60 ei scheint.
Es erübrigt nunmehr noch die Bestimmung von 3 Schriftzügen,
von denen einer zweimal vorkommt, die beiden anderen aber allein-
stehen und darum mit um so mehr Schwierigkeiten der Deutung drohen.
Der eine dieser letzteren schliesst Zeile 3, erscheint zunächst als ein P,
an dessen Krümmung sich ein sehr kleiner Ausstrich ansetzt,
so dass nur ein B, zu lesen nahegelegt ist; es erhält diese Lösung da-
durch ihre Bekräftigung, dass zusammen mit den voraufgehenden Schrift-
zügen sich das Wort FABR ergibt, an welche sich 0. VM anschliesst,
zwischen welchen aber der eine dieser doppelt vorkommenden Buch-
staben steht; er kommt nämlich auch an dritter Stelle in der 1. Zeile
vor. Da sich nun FABRO. VM nur zu FABRORVM ergänzen lässt,
so kann dieser seltsam gestaltete Buchstabe nur eine Variante von R
sein. Er besteht nämlich aus einem graden Hauptstriche, welcher oben
einen leicht gekrümmten Ausstrich hat und von dessen Mitte ans
ein anderer grader Ausstrich in schräger Richtung herabgeht. Legt
diese ungewöhnliche Combination von Strichen zunächst und überhaupt
schon die Figur eines R nahe, so wird diese Vermuthung dadurch be-
stätigt, dass, wie oben bemerkt, zur Ergänzung des FABRO. VM nur
die Annahme«eines R in der Lücke zwischen 0 und VM übrig ist. Auf-
fallend bleibt freilich dabei, dass der Buchstabe R in ein und dem-
selben Worte in doppelter Gestaltung, d. h. einmal am Schlüsse
von Zeile 3 in der Form des gewöhnlichen R, das anderemal in Zeile 4
in der oben beschriebenen ungewöhnlichen erscheint. Doch lässt sich
auch diese Schwierigkeit der Lesung beseitigen, wenn man erwägt,
einerseits was überhaupt den Künstler zur Anwendung von möglichst
in graden Strichen gehaltenen Schriftzügen hier gezwungen haben mag,
andererseits in welcher Weise der jenem verfügbare Raum der Ring-
fläche bestimmend bei der Buchstabenformung mit einwirkte. Während
nämlich unseres Erachtens die technische Schwierigkeit zur Vertiefung
der Schriftzüge in dem Metalle nothwendig daraufhin führte, überall,
wo es anging, möglichst grade Striche zur Herstellung der Buchstaben
zu verwerthen, so zwang doch der am Schlüsse von Zeile 3 hinter B
noch übrig gebliebene schmale Raum offenbar die geläufigere Form des