Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens (2.1929/1932(1932))

TBag bag Käßßete im befonbern angeßt, fo finb na<ß) Bngabe Ißdtingg
Steinbeile unb Bfcitfßißen auf ber Siibfeite beg Käßßete, bie anberen Stüde
meßr auf ber Borbfeite gcfunben trorben". Bße aber biefe Bcobacßtung gu
cßronofogifcßcn Scßlüffen auggenüßt toerben fann, müßten unter ben auf ber
Borbfeite beg Käßßefe gefunbenen Stüden Bßßen^ aufgegeigt toerben, toag
aber aud) goß ntcßt gelingt. Seine Begeicßnung „mefotitßifcß" ift atfo Oor^
berßanb ungeretßtfertigt^; nncß ben bigßerigen gunben ift baßer bag Käßßele
afg neotitßifcße Scßtagftefte angufßrecßcn. Babei toieberßo'fe icß meinen, fcßon
in B^äß. geitf<dr. 1929 auggefßrocßenen TBunfcß, baß biefeg Bebict, in bem
bor Häring fein Onfet Bte%. TSiirtenberger gefammett ßat, unb biefe gunb^
gtußße bet geuerfteinfcßlagftetten halb eine fßftematif^e Bearbeitung finben
mögen; ßiergu re^nc icß ßfanmäßigeg Bbgeßen beg Betänbeg unb Kartierung
ber gunbfteften unb gunbe (in ber Brt bon d). Beinertß); tüdentofe Beftanbg^
aufnaßmen atter in Betracßt tommenben Bbibat^ unb Ortgfammtungen unb
toomögficß aucß Buggrabungen. Babei tberben fi<ß oßne gu große TRtiße Ber^
f<ßiebenßeiten in Stufen tote in Brußßen aufgeigen unb mancße nocß bunffe
Bnttoidfunggrcißen toie bie ber neolitßiftßen Bfeüfßißen ttären taffen
Beorg Kraft, greiburg i. Br.

^3ud)bc}prcd)ung.
Karl Scßumacßet, Büßren bei Singßeim a. b. Btfeng. Bitber aug bem
meßr atg 5000fäßrigen TBerbegang einer Siebtunggftätte im Bcdarßügeffanb.
3n Kommiffion bei 3. Bott in Singßeim. 71 S., 6 Baf., 10 Beytbtatt. B^sig
2,50 BTR.
Büßten bet Singßeim ift bem Bcäßiftorifer atg gunbftetfe beg reicßen
grauengrabeg aug ber TRittef^Catenegeit befannt, eg ift aber aucß ber Be-
burtgort Kart Stßumacßerg, beg eßematigen Btreftorg beg Bömifcß^Bermani^
fcßen gentratmufeumg in Btatng. Scbumacßer ift tooßl atg Bater einer ßtan^
mäßigen Btforftßung bet Oorgefd)id)tticßen Siebtunggtunbe unb tßreg gu^
^ Bon goß ntcßt ertoäßnt.
^ Bnttoeber mifrolitßifd) (querfdmetbige Bt6,itfßißen u. a.) ober gormen
beg Bamßignien (Ogf. Bttenburg, B^öß. geitftßr. 20, 1929 S. 179, 130; S. 178
Bbb. 8, 27, 28).
? B- Satafin ßat unter „TRoufteriolitßen" einige tocnige „beftimmte Bß^
ßen" bon bearbeiteten geuerfteinabfßtiffen berftanben, bie im TRouftertcn
füßrenb finb, aber aucß in fßäteren Kutturen unb über bie gange Brbe ßtn bor^
tommen, nämttcß bie ^anbfßiße, ben geflügelten Scßaber unb ben obaten bgto.
ettißtifd)en Bbfßliß. Btte bon B- Sarafin abgebi'fbeten unb befßtocßenen
Stücfe geigen ttare gorm unb forgfättige Betufd)terung. @g fällt auf, baß goß
(a. a. O. S. 155 Bnm. 1 unb 2) bie grunblegenbe Brbeit B- Sarafing („Bcber
TRoufteriolitßen", Berß. naturforfcß. Bef. Bafel 23, 1912 S. 203 ff.) nteßt er^
toäßnt; aucß in feinen gaßtreicßen fbäteren Srtoäßnungen berfteßt B- Ourafin
einbeutig nur biefe Bßßen afg TRoufteriolitßen. goß ßingegen fßrid)t (S. 155)
attgemein bon „ßfeuboßaläotttßtfcßen Steintoerfgeugen, Bcßeufeolitßcn ober
TRoufteriolitßen" unb macßt im gotgenben leinen Berfucß, bie fcßarf umriffe^
nen Sarafinfcßen Bßßen unter ben gunben beg Käßßefe toiebergufiuben; eg
toürbe ißm bag aucß ftßtoer fatten. Bber toenn aucß bag Käßßele tßbiftßeTRou^
fteriotitßen auftoiefe, fo bebürfte eg bocß einer befonberen Begriinbung, toarum
goß ben geiftreicßen Bugbtud B- Sarafing entgegen bem <3inne beg Br^
ßeberg auf eine gange Kultur überträgt; benn bei B- Surafin ßanbeft cg ficß
ja gcrabe um etngetnc Bßßen, bie in atten Kutturen unb gu affen gcttcn
botfommen.
s 3n ber Stßfußanmerfung feiner Brbeit erioäßnt goß bie „^ornftein^
tultur bom „Cacßengraben" bei Brennet Beg. Sädingen"; ßiergu begnüge icß
rnicß mit einem S)intoeig auf ben feßr lefengtoerten Buff aß bon @. Bergbad)
über biefe gunbgrußße in ben Bab. gunbbet. 2, 1929, <S. 71—73.

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