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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 2.1929/​1932(1932)

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Heft 6
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Schmidle, Wilhelm: Das "Alte Schloß" bei Hermannsberg
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Gutmann, Carl: Alemannengräber mit Beigaben fremder Skeletteile
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https://doi.org/10.11588/diglit.27167#0230

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hoher Sporn, bet fid) aug ber fd)toäbifd)en Stocßebenc logföft, unb bag fogen.
„Sitte Schloß" trägt. Cn ber Sanbfcßaft trttt er toenig herOot.
(Betritt man ben (Sporn oon 5er Hochebene aug, fo muß man guerft über
5te ettoa 8 m hohe TRauer he^abfteigcn, toefche burcß ben bituoialen Teden^
fahotter gebilbet ift, unb fommt bann auf etne ficß toieberum ettoa 20 m tang^
fam finlenbe, fcßiefe Ebene Oon ungefähr 140 m Sänge unb 20—40 m (Breite,
auf ber fid) ein ^)aug befinbet. Sie ift am TBeftenbe burcß einen ettoa 5 m
tiefen unb fepr breiten Traben liinftlid) unterbrochen. Er quert ben Sporn
in feiner gangen (Breite unb ift in ben fteilen Slbpängen beiberfeitg nod) eine
Strede toeit oerfotgbar. Cenfeitg feßt fid) bie Ebene fort unb fenlt fid) um
ettoa 3 m auf einer (Strede Oon 36 m unb erreicht eine (Breite Oon ettoa
18 big guleßt 16 tu. (Run fommt ein gtoeiter flacher, faum metertiefer (Stäben,
hinter toeld)cm fie nun beinahe horigontal Oerläuft bei einer Sänge Oon 52
unb einer (Brette oon 16 m. Cm lebten drittel trägt fie eine runbe (Stube.
Ein britter, toiebet ettoa 5 m tiefer Quergraben erfcpeint, ber totebet im (Se^
hänge beiberfeitg oerfotgbar ift, unb fenfcttg erhebt fid) nun ein tunbet fla*
dter S)ügel. Seine breite ^uppe liegt ettoa 2 m nichtiger alg bie (Sbcne. Turd)
eine alte Sanbgrube ift er febod) tciltoeife gerftört.
(Run geht ber Sporn in eine ^ante aug. Sie biegt cttoag nach recptg
(norbtoärtg) ab unb fällt außerorbentlid) fteil in bie Tiefe.. TRan fann fcbod)
furg Oor bem S)ügot einen (Staben unb bann in ettoa 12 m Entfernung noch
einen gtoeiten flachen Quergraben (toelchen oiclleidht TBälle oorlagen) feft^
fteilen.
Sichere TBälle habe id) nirgenbg gefehen. Toch umgibt auf ber (Rorbfeite
bie Ebene gtoifcßen bem erften unb gtoeiten Quergraben ein flacher Tlbfaß, ber
aug bem Verfall eineg TBalleg unb (Srabeng entftanben fein fönnte. Stuf
ber Siibfeite ift in bem Tlbpang ein TBeg angelegt, tooburd) ein hier ettoa Oor-
hanbener TBalt (ober Tlbfaß) gerftört toorben tobte.
(Rach altem TRauertoerl tourbe Oetgcbeng gefahnbet, nicht ein Stein, nur
TRolaffefanb toar 5a.
Taß bie (Burg nad) bem „Otoinger Spftem" angelegt ift, brauet nicht
gcfagt gu tocrben. Tort toic hier unb tote bei ber „Sdtfoebenfchange" oon
grfdingen^eitigcnbcrg finb 3 burd) (Stäben gcfdtüßte (Räume beutlich ab-
gefonbert. TB. SchmibIe^Sreiburg=(Süniergtaf.

^kmannengräbcr mit <23cigabpn
TReine ^enntniffe über biefeg Thema fonnte ich im Elfaß hauptfächlid) im
alten Stäbtcßen Egigheim unb bcffen Umgebung ertoerbcn. Cm Caßre 1890
tarn am Ofthang beg (Büßlg, eineg bicßt neben bem Orte fid) crßobonben
S)ügclg, ein frifd) enfbodteg, aug unbehauenen Steinplatten gufammengcfügtcg
l^tftengrab gur Slnterfucßung, bcffen Sohle 1,70 m unter her (Selänbcobcrflädte
lag. Eg enthielt ein oolfftänbtg erhalteneg, männlicheg Sfelett mit boIicßo-
cephalem Schäbel in ber befannten Offrichtung. Sieber ben Sinterbeinen lagen
burdheinanbergemengt Ecßäbelftüde, Ettrcmitätenlnod)cn unb (Rippen einog
offenbar früher im felben (Stabe (Beftatteten. Tie toicberholte (Benußnng
biefer (Ruhoftätto tourbe aud) burd) ben Stmftanb betoiefen, baß in ber Stuf*
füllunggetbe einige Scherben einog rohgehaltenen, größeren (Scfäßog lagen,
bie alg (Boigabontofte. nur oon einer früheren (Bcftattnng ßerrüßren lonntcn,
toährcnb ber gulcßt (Beigcfcßte leine (Beigaben erhalten hatte. Tiefe Scßctbcn-

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