Ökologische Veränderungen
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portierten Materials bis zur Küste gelan-
gen. Der gröbere Schotter lagert sich
weiter innen an den Flußufern ab. In den
kühleren Perioden wird mehr an die
Küste, in den wärmeren mehr im Flußge-
biet selbst sedimentiert. Daher ist die
Mündung des Kayster im kühleren Win-
ter oft verlegt, was zu weiten Über-
schwemmungen der Deltaebene und
einer Winterlagune führt.
Die Auffüllung der Kaysterebene er-
folgte durch Lagunenbildung. Schon in
historischer Zeit warf der Fluß vor sich
eine Düne auf, die dahinterliegende La-
Abb. 17 Plan des ephesischen Gebietes mit
dem Hiigel von Ayasoluk, dem Artemision,
der römischen Stadt mit Hafen, dem Fluß
Kayster (Kiigiik Menderes) sowie den Kii-
stenlinien vom 6. Jh. v. Chr. bis heute. Der
Ort Ortygia (Arvalia) markiert den legen-
dären Geburtsort von Artemis und Apoll.
Eingetragen sind außerdem die beiden Stadt-
berge Biibüldag, (Nachtigallenberg) und Pa-
nayirdag sowie der modeme Ort Selguk, ehe-
mals Ayasoluk.
Abb. 18 Blick auf das Artemision von
Osten. Am äußeren linken Bildrand der
Kamm des Bülbüldag, aufdem die hellenisti-
sche Stadtmauer verläuft, der davor gele-
gene, flachere Berg ist der Panayirdag, an
dessen Nordabhang sich das Heiligtum der
Meter-Kybele befindet. Zwischen beiden
Bergen liegt die hellenistisch-römische
Stadt. Ausgehend vom Artemision lief ent-
lang des Panayirdag und zwischen den bei-
den Stadtbergen ein alter Prozessionsweg,
der in römischer Zeit reaktiviert wurde.
Noch der Sophist Damianus ließ im 2. Jh.
n- Chr. einen Teil dieses Weges überdachen.
Die heutige Kuretenstraße in Ephesos ist Teil
dieses Prozessionsweges, der nach Ortygia
fiihrte. Bei diesen Prozessionen wurden Sta-
tuen der Artemis mitgeführt, und an be-
stimmten Wegestationen fanden Zeremonien
statt, wie aus der sog. Salutarisinschrift her-
vorgeht. Im Hintergrund des Bildes kann
man das Meer erahnen. Vom Artemision
selbst sieht man die wiedererrichtete Säule
mit Ruinenfeld sowie die moderne Umfas-
sungswand des Altarareals.
Abb. 19 Fundamente des Artemisions im
Grundwasser. Im Hintergrund der archai-
sche Unterbau der wiederaufgestellten Säule
des spätklassischen Tempels. 1m Vorder-
grund Fundament des 4. Jhs., über welchem
Wood eine Säulenbasis fand, die in das Briti-
sche Museum gelangte (vgl. Abb. 68).
Abb. 20 Wasserleitung aus Bleirohren, die
durch Marmormuffen miteinander verbun-
den sind, im Südwesten des Altares gelegen.
Durcli in die Stirnflächen der Marmormuf-
f en gemeißelte Buchstaben, die eine Zäh-
lung darstellen oder Werkstattzeichen sind,
läjlt sich die Leitung in das 5. Jh. v. Chr.
datieren.
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portierten Materials bis zur Küste gelan-
gen. Der gröbere Schotter lagert sich
weiter innen an den Flußufern ab. In den
kühleren Perioden wird mehr an die
Küste, in den wärmeren mehr im Flußge-
biet selbst sedimentiert. Daher ist die
Mündung des Kayster im kühleren Win-
ter oft verlegt, was zu weiten Über-
schwemmungen der Deltaebene und
einer Winterlagune führt.
Die Auffüllung der Kaysterebene er-
folgte durch Lagunenbildung. Schon in
historischer Zeit warf der Fluß vor sich
eine Düne auf, die dahinterliegende La-
Abb. 17 Plan des ephesischen Gebietes mit
dem Hiigel von Ayasoluk, dem Artemision,
der römischen Stadt mit Hafen, dem Fluß
Kayster (Kiigiik Menderes) sowie den Kii-
stenlinien vom 6. Jh. v. Chr. bis heute. Der
Ort Ortygia (Arvalia) markiert den legen-
dären Geburtsort von Artemis und Apoll.
Eingetragen sind außerdem die beiden Stadt-
berge Biibüldag, (Nachtigallenberg) und Pa-
nayirdag sowie der modeme Ort Selguk, ehe-
mals Ayasoluk.
Abb. 18 Blick auf das Artemision von
Osten. Am äußeren linken Bildrand der
Kamm des Bülbüldag, aufdem die hellenisti-
sche Stadtmauer verläuft, der davor gele-
gene, flachere Berg ist der Panayirdag, an
dessen Nordabhang sich das Heiligtum der
Meter-Kybele befindet. Zwischen beiden
Bergen liegt die hellenistisch-römische
Stadt. Ausgehend vom Artemision lief ent-
lang des Panayirdag und zwischen den bei-
den Stadtbergen ein alter Prozessionsweg,
der in römischer Zeit reaktiviert wurde.
Noch der Sophist Damianus ließ im 2. Jh.
n- Chr. einen Teil dieses Weges überdachen.
Die heutige Kuretenstraße in Ephesos ist Teil
dieses Prozessionsweges, der nach Ortygia
fiihrte. Bei diesen Prozessionen wurden Sta-
tuen der Artemis mitgeführt, und an be-
stimmten Wegestationen fanden Zeremonien
statt, wie aus der sog. Salutarisinschrift her-
vorgeht. Im Hintergrund des Bildes kann
man das Meer erahnen. Vom Artemision
selbst sieht man die wiedererrichtete Säule
mit Ruinenfeld sowie die moderne Umfas-
sungswand des Altarareals.
Abb. 19 Fundamente des Artemisions im
Grundwasser. Im Hintergrund der archai-
sche Unterbau der wiederaufgestellten Säule
des spätklassischen Tempels. 1m Vorder-
grund Fundament des 4. Jhs., über welchem
Wood eine Säulenbasis fand, die in das Briti-
sche Museum gelangte (vgl. Abb. 68).
Abb. 20 Wasserleitung aus Bleirohren, die
durch Marmormuffen miteinander verbun-
den sind, im Südwesten des Altares gelegen.
Durcli in die Stirnflächen der Marmormuf-
f en gemeißelte Buchstaben, die eine Zäh-
lung darstellen oder Werkstattzeichen sind,
läjlt sich die Leitung in das 5. Jh. v. Chr.
datieren.
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