-er Geschichte Kalabriens. 57
eigennüzigen und despotischen Ländertausch auf; sie
wurden wirklich auch wieder in ihre Rechte einge-
sezt, mußten aber die Kosten des Streits bezalen,
weil der König die Beute, die ihm Dadurch ent-
ging, von ihnen wiederforderte.
Frankreich hatte indeß noch nie seine alten Be-
sizungen im Neapolitanischen Staate vergessen, und
da es das Land durch Banditen und Rebellen, die
damals unendlich tobten, und durch Türken-An-
fälle, Pest und Erdbeben äußerst geschwächt und
beinah ganz verzert sähe; so zog es mit seinen Flot-
ten her und unterstüzte sowol Guisens "Versuche,
als auch die damals rebellirenden Messinesen.
Eine glükliche Folge der Unruhen, war die völlige
Ausrottung der Banditen, deren Raubnest man
zerstörte, da man einen großen Teil in Krigsdtnste
nahm, nicht nur gegen die Räuber selbst, sondern
auch besonders gegen die Großen die man als ihre
Beschüzer entdekte, strenge Geseze gab, und endlich
Miliz in Kalabrien verteilte, die ein wachsames
Auge auf Messina und die Räuber des Reichs
haben mußte.
Im Jare 1702 endlich, ward durch den Tod
des Königs von Spanien auf einmal ein Feuer in
Europa angefacht, das dem ganzen politischen Si-
steme eine andre Wendung gab; der spanische
Sukzessivnskrig entstand, und Karl VI
von Oestreich warf sich zum Könige von Neapel
auf. Freilich bestätigte ihm der Uetrechtlsche Friede
von 17lz seine Königs-Würde; aber durch den
darauf folgenden Krig mit Spanien ging sie ver-
loren, und Karl III nachmaliger König von Spa-
nien bestig den Tron, dem sem dritter Son Fer-
dinand der IV izigev regnender König 1759 folgte.
e Auf
eigennüzigen und despotischen Ländertausch auf; sie
wurden wirklich auch wieder in ihre Rechte einge-
sezt, mußten aber die Kosten des Streits bezalen,
weil der König die Beute, die ihm Dadurch ent-
ging, von ihnen wiederforderte.
Frankreich hatte indeß noch nie seine alten Be-
sizungen im Neapolitanischen Staate vergessen, und
da es das Land durch Banditen und Rebellen, die
damals unendlich tobten, und durch Türken-An-
fälle, Pest und Erdbeben äußerst geschwächt und
beinah ganz verzert sähe; so zog es mit seinen Flot-
ten her und unterstüzte sowol Guisens "Versuche,
als auch die damals rebellirenden Messinesen.
Eine glükliche Folge der Unruhen, war die völlige
Ausrottung der Banditen, deren Raubnest man
zerstörte, da man einen großen Teil in Krigsdtnste
nahm, nicht nur gegen die Räuber selbst, sondern
auch besonders gegen die Großen die man als ihre
Beschüzer entdekte, strenge Geseze gab, und endlich
Miliz in Kalabrien verteilte, die ein wachsames
Auge auf Messina und die Räuber des Reichs
haben mußte.
Im Jare 1702 endlich, ward durch den Tod
des Königs von Spanien auf einmal ein Feuer in
Europa angefacht, das dem ganzen politischen Si-
steme eine andre Wendung gab; der spanische
Sukzessivnskrig entstand, und Karl VI
von Oestreich warf sich zum Könige von Neapel
auf. Freilich bestätigte ihm der Uetrechtlsche Friede
von 17lz seine Königs-Würde; aber durch den
darauf folgenden Krig mit Spanien ging sie ver-
loren, und Karl III nachmaliger König von Spa-
nien bestig den Tron, dem sem dritter Son Fer-
dinand der IV izigev regnender König 1759 folgte.
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