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Bartels, Johann Heinrich; Dieterich, Johann Christian; Dieterich, Johann Christian [Editor]; Bartels, Claes [Oth.]; Riepenhausen, Ernst Ludwig [Oth.]
Briefe über Kalabrien und Sizilien (Theil 1): Reise von Neapel bis Reggio in Kalabrien — Göttingen: Dieterich, 1791 [VD18 90408470]

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https://doi.org/10.11588/diglit.53497#0203
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Mangieri. ι;7
rascher Entschluß vom Hofe; er glaubte sich beleidigt,
weil ein Andrer ihm vorgszogen ward, und verlangte
deswegen seine Entlassung. Der König selbst soll da-
mals ihm alle möglichen Versicherungen seiner Gnade
gegeben, und zu bleiben gebeten haben; aber nichts konnte
ihn halten. Mit großer Rürung gab er ihm darauf
seine Entlassung, doch mit dem Versprechen, daß so
bald er nach Hofe zurükkeren wollte, er immer wie-
der in seine vorigen Rechte einkreten könnte. Man
wollte mir versichern, daß ihn sein rascher Entschluß,
der ihn auf einmal von einer so ruhmvollen Laufbahn
abbrachte, schon oft gereut hatte. Unwarschemlich ists
mir nicht: aber die Behauptungen sind doch nur Mut-
maßungen; denn ein Mann wie Filangieri sagt das
Keinem. Er lebt nun in la Cava in einer philosophi-
schen Rühe, einzig den Wissenschaften und feiner Fami-
lie. Izt arbeitet er an einem Werk, über den Ein-
fluß der Religion auf die Gesezgebung r).
I 5 In
t) Leider! hat er schon izt ausgearbeitet, und ist zu
früh für sein Vaterland, zu früh für seine Fami-
lie und Freunde dec Welt entrissen worden. Er
war einer der edelsten und größten Männer, den
dieses Iarhundert Italien gab, edel und groß in
jeder Verbindung; zärtlicher Gatte, besorgter Va-
ter, treuer Freund, großer Hofmann — und doch
nie hinterlistig und zwerdeutig. Mit diederm Sinne
ging er ammer seinen geraden Weg fort, und haßte
jede krummen Schleichwege. Warheiten sagte er
.jedem
 
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