Angelo del Duka. 257
Flammen hinab, und ward halb verbrannt heraus ge-
zogen. Angelo entkam dadurch glüklich, kletterte über
einige Dächer fort, stig durch einen Schornstein hinab,
und machte sich auf die Flucht. Aber das Unglük ver-
folgte ihn: ein Bauer fah ihn unterwegs in einen
Graben springen und durchschwimmen, gab den Ha-
schern, die noch immer dem Gefangnen nicht glaubten
und ihm nachfezten, Nachricht davon. Der Graben
hatte zween Kanäle, einen mit, den andren ohne einen
Ausgang; dieß wußte Angelo, verfelte aber, wie die
Häscher ihm schon sehr nahe waren, den ersten, ge-
riet im Sumpf und sah kein andres Mittel, als sich
im Schilfe zu verbergen: da ward er entdekt, ver-
wundet, und mußte, um mcht des elendsten Todes zn
sterben, sich ergeben. Seine Gefangennemung war
das Ende seiner verwikelten Geschichte: Ungerech-
tigkeit brachte ihn in die traurige Notwendigkeit Räu-
ber zu werden, und über Ungerechtigkeit war seine
lezte Klage bei seinem unglükiichen Tode; der Prozeß
ward ihm gemacht, keine Verteidigung verstattet und
er zum Galgen in Salerno verdammt.
Für heute endige ich hier: Morgen denke ich Kala-
brien schon näher zu sein, wenn das Fieber meines
Freundes nachläßt; und dann sez' ich diesen Brief fort»
Fsrk-
Flammen hinab, und ward halb verbrannt heraus ge-
zogen. Angelo entkam dadurch glüklich, kletterte über
einige Dächer fort, stig durch einen Schornstein hinab,
und machte sich auf die Flucht. Aber das Unglük ver-
folgte ihn: ein Bauer fah ihn unterwegs in einen
Graben springen und durchschwimmen, gab den Ha-
schern, die noch immer dem Gefangnen nicht glaubten
und ihm nachfezten, Nachricht davon. Der Graben
hatte zween Kanäle, einen mit, den andren ohne einen
Ausgang; dieß wußte Angelo, verfelte aber, wie die
Häscher ihm schon sehr nahe waren, den ersten, ge-
riet im Sumpf und sah kein andres Mittel, als sich
im Schilfe zu verbergen: da ward er entdekt, ver-
wundet, und mußte, um mcht des elendsten Todes zn
sterben, sich ergeben. Seine Gefangennemung war
das Ende seiner verwikelten Geschichte: Ungerech-
tigkeit brachte ihn in die traurige Notwendigkeit Räu-
ber zu werden, und über Ungerechtigkeit war seine
lezte Klage bei seinem unglükiichen Tode; der Prozeß
ward ihm gemacht, keine Verteidigung verstattet und
er zum Galgen in Salerno verdammt.
Für heute endige ich hier: Morgen denke ich Kala-
brien schon näher zu sein, wenn das Fieber meines
Freundes nachläßt; und dann sez' ich diesen Brief fort»
Fsrk-