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XIV. ÄVENTIÜRE

ist daz ir nü ditze tuot,
daz wil ich vor im allen hän
swaz ir mir liebes habt getan. 4870
Gäwein, nü wis gemant
wie’z wider uns ist gewant,
daz du min wehster friunt bist,
und süme dich deheine frist
nimmer durch die liebe min. 4875
hilf mir und der künegin
daz wir firecken gesehen:
so mac mir liebers niht geschehen.»
Gäwein sprach «herre,
ermant mich’s niht so verre, 4880
wand’ ich der verte willic bin.
jane lebt er niht den ich für in
iezüo wolde sehen.
und lat mir got so wol geschehen
daz ich im immer kume zuo, 4885
ich sage iu, herre, waz ich tuo,
ich bringen, mag ich in’s erbiten.»
Sä zehänt si dö riten.
Gäweinen brähte Kaiin
rehte des endes hin 4890
da er in läzen bäte.
vil wunderlichen dräte
ilten si im beide nä,
allez üf siher slä.
und also schiere er üf der vart 4895
von in ervolget wart,
Gäwein der tugentriche
gruozte in minnecliche,
näch friuntlicher stimme
unde niht mit grimme. 4900
dar an er im bescheinde

4869 das will ich mehr als das alles werth halten. — 4872 in welcher (ver-
wandtschaftlichen) Beziehung wir zueinander stehen. — 4873 friunt, Ver-
wandter. — 4880 mahnt mich nicht so sehr daran, spart eure Bitten. —
4881 da ich zu der Reise gern bereit bin. — 4882 für in, lieber als ihn. —
4885 immer, jemals. — 4887 ich bringe ihn, kann ich ihn dazu bewegen.
4890 des endes hin, nach der Gegend hin. — 4893 nä, nach. — 4894 slä
stf.', Fährte, Spur. — allez, immer. — 4895 also schiere, sobald als.. —
4898 minneoltche, liebreich. — 4899 nach, mit; vgl. 4508. — 4900 und nicht
in barscher Weise. —
 
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