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326

Das Näthsel war gelöst! Der vogelfreie Flüchtling,
der Bandit und Wilddieb, an dessen Händen Menschen-
blut klebte, dessen Wildheit und Verwegenheit eine ganze
Bevölkerung fürchtete — er kniete weinend und zerknirscht
an dem Grabe, in welchem das vielleicht einzige Wesen
ruhte, das er auf Erden lieb gehabt. Ilm keinen Preis
der Welt hätte ich vermocht, ihm an dieser Stelle ein
Leid zuzufügen. Mein Herz fühlte Mitleid mit dem
Verbrecher, als er so in Schmerz aufgelöst am Grabes-
Hügel seines todten Mädchens weilte. — Er war ein
Ausgestoßener, verloren für die Welt und doch glimmten
noch milde Gefühle in seiner Brust, wenn auch uur für
die Erinnerung!
Nach einer Weile erhob sich der Mexikaner. Ich sah,
wie er Blumen und einen Cypressenzweig vom Grabe
des Mädchens Pflückte, sie auf der Brust barg und dann
geschmeidig die Friedhofsmauer wieder erstieg und ver-
schwand.
Ich ging nun auch zu Bett und träumte die ganze
Nacht in wirrem Durcheinander von dein Banditen, der
Nichte, dem goldenen Pfluge und Gott weiß was, bis
die Helle Sonne durch's Fenster schien. Nachdem wir
den Kaffee eingenommen hatten, verabschiedeten wir uns
beim Obersten Duchatel — die Nichte schlief noch —
und machten uns auf den Heimweg nach Peteau. Mein
nächtliches Abenteuer hatte ich dem Obersten mitgctheilt,
der dazu ungläubig den Kopf schüttelte und die ganze
Geschichte lieber für einen lebhaften Traun: gehalten hätte.
Tie Nachricht, daß ein gefährlicher Verbrecher sich in
der Gegend aushielt, verursachte gewaltige Aufregung.
Die Gendarmerie war Tag und Nacht aus den Füßen
und auch unsere Kompagnie bekam aus den: Stabs-
quartier Ordre, durch eine Patrouille von 20 Mann
einige Punkte, namentlich auch das verödete Grundstück,
aus welchen: Sergeant Clemens und ich den Flüchtling
herauskommcn gesehen, zu durchsuchen. Aber Alles war
vergeblich. Nirgends war eine Spur von dem Mexikaner
aufzufinden und alle Welt begann zu glauben, er habe
sich wieder aus dem Staube gemacht.
Dem war jedoch nicht so.
Nächsten Sonntag gingen wir, vier oder fünf
Kameraden, darunter wieder Sergeant Clemens,
nach dem Wirthshause „Zum goldenen Pfluge" und
fanden das Dorf in allgemeiner Bewegung. Der jüdische
Agent, welcher in Folge seiner Unverschämtheit vor acht
Tagen von Clemens aus den: Wirthszimmer des Gol-
denen Pfluges hinausgesteckt worden war, hatte angeblich
des Banditen Schlupfwinkel ermittelt, welcher sich in
den unterirdischen Gewölben des mehrfach erwähnten
wüsten Bergschlvsses befinden sollte. Die Wege zu dem-
selben waren von Gendarmen und Landleuten beseht, so
daß dem Banditen, wenn er sich wirklich in der Ruine
befand, zur Flucht kein Ausweg blieb.
Auf diese Kunde eilten wir alsbald nach den: Schloß-
berge hinüber, um der Expedition beizuwohnen. Wir
langten gerade an, als eine Abtheilung bewaffneter Leute,
unter ihnen der Agent, welcher das Versteck des Mexi-
kaners verrathen hatte, den schmalen Fußweg nach der
Ruine hinaufkiommen. Schritt für Schritt ging's auf-
wärts, die Bewaffneten voran, wir Soldaten eine kurze
Strecke hinterher. Unsere Gegenwart schien den Muth
der Franzosen wesentlich zu beleben, waS insbesondere
der Agent, welcher sich doch neulich als Deutschenfresser
aufzuspielen versucht hatte, durch freundliche Begrüßung
und überflüssige Lobeserhebungen unserer Tapferkeit zum
Ausdruck brachte. „Die tausend Francs sind so gut wie
in unserer Tasche," trimnphirte er — „ich weiß es be-
stimmt, der Mexikaner ist oben und kann uns nicht
entgehen !"
So war die Expedition bis fast zum Gipfel gekom-
men, als kann: fünfzig Schritte von: alten Gemäuer
hinter demselben Plötzlich der schwarze Leon hervortrat,
die gespannte Büchse in der Hand.
Ehe er noch das Gewehr an den Backen bringen
konnte, krachten gleichzeitig ein halbes Dutzend Schüsse
auf ihn und der Bandit sank in die Kniee. Sein glühen-
des Ange spähte suchend in dem Haufen der Angreifer
und ein grimmiges Lächeln umspielte feine Lippen. Lang-
san: hob er die Büchse — ein Knall, und der Jude
machte eiuen ellenhohcn Sprung und stürzte, mitten vor
die Stirn getroffen, todt zu Boden.
„Quittung über 1000 Francs !" sagte der unerschütter-
lich kaltblütige Sergeant Clemens, auf den Gefallenen
zeigend. Wir lachten über diesen unheimlichen Witz, und
das begreift sich bei dem Gedanken, daß wir den blutigen
Tod ein halbes Jahr so oft in den schrecklichsten Ge-
staltungen um uns gehabt hatten. Man wird gegen
solche Schrecken abgehärtet, gleichgiltig, und der Werth
eines Menschenlebens ist grauenhaft gering!
Damit war jedoch Sergeant Clemens noch nicht
zu Ende, denn sich nach den: Mexikaner wendend rief
er in: reinsten Leipziger Sächsi ch: „Aber Herr Jeses,
Mexikaner, mach' doch kcene Faxen; Du siehst doch, daß
es nut Dir reene alle ist! Schmeiß' das Kuhbeen weg!"
Und als hätte er den Zuruf verstanden, warf der
Mexikaner das Gewehr zur Seite, erhob sich mühsam
ans die Füße und zog einen Revolver. Er schien einige
Augenblicke unschlüssig, was zu thnn sei. Mit seinen

Das Buch für Alle.
dunklen, glühenden Augen prüfte er die vor ihn: stehende
Streitmacht, als wollte er sich ein zweites Opfer suchen.
„Wirf den Revolver weg!" schrieen ein halbes Dutzend
französische Stimmen.
Die Kleider des Mexikaners färbten sich mit durch-
dringendem Blute; er mußte bedeutend verwundet sein,
doch stand er noch fest auf den Füßen. Einige Vor-
witzige, die sich ihm nähern wollten, brachte er durch
drohende Bewegungen mit seiner Drehpistole zu schleu-
nigem Rückzug. Plötzlich senkte er die Waffe, wandte
uns den Rücken und war in wenigen Augenblicken hinter
den: wüsten Gemäuer verschwunden.
„Zum Geier, der Mensch wird entwischen! Diese
Bonjours haben Muth wie die Schneider!" schrie ärger-
lich der Sergeant Clemens.
„Vorwärts !" rief ich den Franzosen zu. „Ihr macht
mit den: Banditen viel zu viel Umstände! Drauf in
Masse und er ist in euren Händen, bevor er einen zweiten
Schuß abfeuern kann."
„Das ist leicht gesagt," erwiederte ein kleiner dicker
Bauer, der als Waffe ein riesiges Steinschloßgcwehr aus
der Glanzperiode des ersten Napoleon mit sich führte.
„Wenn Jemand Weib und Kind hat —"
„Kameraden," sagte Sergeant Clemens, „eigentlich
geht uns zwar diese Geschichte nichts an, aber was
meint Ihr, wenn wir sie kurz und bündig zu Ende bräch-
ten. Seitengewehre heraus und drauf!"
In: Nn "waren unsere Klingen blank und mit Hurrah
ging's vorwärts.
Da krachte im Innern der Ruine ein Schuß und
ein leichtes Rauchwölkchcn verrieth uns, Wo er gefallen
war.
Der schwarze Leon hatte auf Erden nichts mehr zu
fürchten!
Neben ihm lag der Revolver, womit er sich den Tod
gegeben. Seine Linke hielt ein blnkübergossenes Sträuß-
chen von Immortellen und Cypressen ans die Brust ge-
drückt. Ich wußte, wo der Unglückliche eS gepflückt
hatte! —
Unfern der Schloßruine befindet sich neben einem
altersgrauen, halbverwitierten Muttergoitesbilde eine von
Flieder umschattete Quelle. Das ist ein reizendes Plätz-
chen. Dort haben sie den schwarzen Leon eingescharrt.
Ich bin später mehrfach an seinen: Grabe vorüber ge-
gangen und immer fand ich es mit Blumen geschmückt —
von wem, wußte Niemand zu sagen!

Die Feuerwehr in KonstnnliuMi.
(Siehe das Bild auf Seite 324.)
(Nachdruck verboten.)
Keine größere Stadt Europa's ist wegen ihrer zahlreichen
Feuersbrünste so sprichwörtlich bekannt wie Konstantinopel,
wo allerdings eine Baupolizei seither nicht existirte und der
übliche Holzbau nebst der Enge und Krümmung der Gassen
und der willkürlichen Bauart die Feuersgefahr permanent
machte. Beinahe kein Jahr vergeht, ohne daß nicht größere
Feuersbrünste ganze Quartiere in Asche legen und Tausende
von Menschen ihrer Habe berauben und obdachlos machen.
Nenerdings hat denn nun die türkische Regierung begonnen,
eine geregelte Fenerwehr cinzurichten und beim Wiederaufbau
abgebrannter -Quartiere eine gewisse Ordnung und Regel-
mäßigkeit in den Bauvorschriften dnrchzujetzen. Früher aber
war dies ganz anders; bei dem Fatalitätsglauben des Musel-
mannes, der in Allein, was ihm begegnet, eine Schickung
Gottes sieht, konnte inan die Leute nicht bewegen, bei der
Löschung eines Brandes hilfreiche Hand anzulegen oder ihr
Eigenthnm gegen Brand und Fenersgefahr zu versichern. Sie
stierten stumpfsinnig in die Gluth, welche ihre Habe verzehrte,
und riefen: „Kesmeth!" (es ist Verhängnis;). Diesem llebel-
stand wurde durch Sultan Mahmud zuerst abgeholfen, welcher
die Soldaten zwang, bei Feuersbrünsten zu löschen und zu
retteu. Seither ist es besser geworden und die späteren Re-
gierungen haben ihr Möglichstes gethan, nm ein geordnetes
Feuerlöschwesen einzuführeu. Cs wurden nämlich die Hainals
oder Lastträger in Feuerrotten eingestellt, der Polizei unter-
geordnet und mit tragbaren Feuerspritzen versehen, zu deren
feder ein Tschausch oder Polizeidiener als Obmann komman-
dirt ist. Sobald Fenerlärm ausbricht, haben die Hamals nnd
Kaitdschi (Bootsleute) sich nach den Sammelplätzen ihrer Rot-
ten zu begeben und machen sich dann nut ihren Feuerspritzen
ans den Schultern und unter Führung ihrer Obmänner im
schnellsten Laus und unter betäubendem Geschrei, daß man
ihnen die Straße frei mache, aus den Weg nach der Brandstätte.
Unser hübsches lebendiges Bild S. 324 zeigt unseren Lesern
eine derartige Scene aus dem Straßenleben von Konstanti-
nopel, wo sich solch schneidende Kontraste von abendländischer
Verfeinerung und morgenlündischem Schmutz und Verkommen-
heit begegnen.
Unter der gegenwärtigen Regierung und besonders in
Folge der große:: Feuersbrünste, welche in den jüngst vergan-
genen fünf Jahren mehrere der schönsten Stadttheile von Kon-
stantinopel heimsuchten nnd theilweise in Trümmer nnd Asche
legten, ist für die Verbesserung des Feuerlöschwesens in der
türkischen Hauptstadt noch unendlich mehr geschehen. Man
hat nämlich einige Pompiers aus Paris mit Offizieren nnd
Unteroffizieren kommen lassen nnd eine stehende militärische,
sowie eine gezwungene und freiwillige bürgerliche Feuerwehr
eingerichtet und eiuexerzirt und dieselbe unter den Befehl des
Polizeimeisters der Hauptstadt gestellt. Es wurden eine An-
zahl großer fahrbarer Feuerspritzen angeschafft nnd unter die
verschiedenen Quartiere der Stadt verstellt, und als diese
noch nicht ganz hinreichten, nm der neu eingerichteten Fener-

Hest 14.

wehr die gewünschte Präzision und Leistungsfähigkeit zu er-
stellen, erbat sich die türkische Regierung von dem Berliner
Branddirektor Scabell auf diplomatischem Wege einige tüch-
tige Leute, um die Konstantinopler Fenerwehr ganz nach
preußischem Muster und Reglement einzurichten, und nun
ist man mit den erzielten Repiltaten so zufrieden, daß inan
diese Fenerwehr nach preußischer Ordonnanz auch auf die
größeren Provinzialstädte auszndehnen gedenkt.

Der Fischfang an den Mir» non Neufundland.
(Mit 4 Bildern auf Seite 325.)
lNachdrnck verboten.)
Die Zahl derjenigen Fische, welche die für den mensch-
lichen Haushalt wichtigste Ernte des Alleres bilden, beschränkt
sich auf verhältnißmäßig wenige Familien, und unter diesen
steht die Familie der Weichfische oder Gadiden in einer
der vordersten Reihen. Die Ordnung der Weichfische oder
Weichflosser umfaßt nur wenige Familien und Arten, z. B.
den Stockfisch oder Kabeljau, den Schellfisch, Dorsch u. s. m.,
welche die Meere in den höheren Breiten der nördlichen Erd-
hälfte bewohnen, überall massenhaft nnd zugweise Vorkommen
nnd daher für die Fischerei von ungeheurer Bedeutung sind.
Diese verschiedenen Fischarten aus der Ordnung der Weich-
flosser versorgen das ganze Jahr hindurch die Fischmärkte mit
den beliebtesten, wohlschmeckendsten und nahrhaftesten Fischen,
welche sür Millionen Bienschen den^Hauptuuterhalt bilden
und um deren willen Tausende von Schiffen zum Fang aus-
gerüstet werden und Hunderttaujenden von Männern und Wei-
bern Beschäftigung und Verdienst gewähren.
Die Wcichflosser waren ehedem auch in unseren nord-
europäischen Meeren häufig, aber die Kabeljau-Ernte in der
Nordsee und an den britischen Küsten ist neuerdings thatsüch-
lich geringer nnd unergiebiger geworden. Die europäischen
Fischer bedienen sich zum Fang des Kabeljau's, Schellfisches
nnd Dorsches langer Leinen, woran eine Allnge Angelhaken
befestigt nnd mit Muscheln, Weichthieren und kleinen Fischen
(namentlich mit dem Kaplin oder Zwergdorsch) beködert sind,
und schleppen hinter ihrem Boote ein Scharrnetz her. Vor
50 Jahren zog man an einer derartigen Grnndleine mit
800 Angelhaken durchschnittlich 750 Fische, worunter Exem-
plare bis zu 5 Fuß Länge; heutzutage zieht mau au 4000
Haken im Biittel kaum uoch 100 Stücke. An den Küsten der
Färöer und Shetlands-Inseln, sowie an der Nordostküste von
England sind die Stockfische allgemein seltener geworden, und
selbst der in: Jahre 1860 neu entdeckte höchst ergiebige Fund-
ort Rockall, eine nackte, nur 20 Fuß über den Meeres-
spiegel ragende nnd von einer ausgedehnten Sandbank um-
gebene Klippe zwischen den Hebriden nnd Island, wo man
eine unberechenbare Menge der schönsten und größten Stock-
fische und darunter viele von Centnerschwere fing, ist neuer-
dings minder ergiebig geworden.
Die reichste Ausbeute für den Stockfischfang liefert heut-
zutage die große Bank bei Neufundland an der ameri-
kanischen Westküste, welche seit Beginn des 16. Jahrhunderts
bekannt und um ihrer kolossalen Erträgnisse willen schon seit
jener Zeit von europäischen Schiffen viel besucht und häufig
der Gegenstand blutiger Kümpfe gewesen ist. Die Briten
nnd die Amerikaner beuten heutzutage den dortigen Stock-
fischfang vorzugsweise aus, die Ersteren zuweilen mit 1500
schiffen nnd 12—14,000 Fischern; die Amerikaner mit 2000
Schiffen und über 20,000 Seeleuten; die Franzosen, denen
seil den kanadischen Kriegen nur noch die Inseln Miquelon
und St. Pierre verbliebe!: sind, haben dort auch jährlich im
Durchschnitt 200 Schisse mit etwa 3000 Seeleuten auf den:
Stockfischfauge, und der Gesammtertrag der dortigen Fischereien
beläuft sich auf viele Millionen Thaler jährlich. Die soge-
nannte „große Bank" im Osten von Neufundland ist eine
felsige Untiefe von etwa 120 deutschen Meilen in der Länge
und 40 Meilen in der Breite, welche sich in einiger Entfer-
nung von der Küste hindehnt und ostwärts dann jählings
nach der Tiefsee abstürzt. Ans dieser Bank, die durchschnittlich
eine Tiefe von 10—18 Klaftern hat, erfcheinen die Stockfische
im April nnd Mai nnd bleiben daselbst bis zum Anfang des
Oktobers, nnd so lange danert denn auch der Fang von Sei-
ten der mit dem Frühjahr eintresfenden Fischerflotten; mit
dein Oktober ziehen sich dann die Stockfische wieder in tieferes
Wasser znrück und werden nur noch vereinzelt gefangen.
Der Fang geschieht mit den sogenannten Grnndlcinen,
welche bald beködert, bald nur mit den sogenannten Jiggers
versehen sind. Die Grnndleine ist ein Seil von etwa 200
Ellen Länge, woran eine Allnge kurzer Leinen mit den Angel-
haken oder den Jiggers angebunden sind; sie wird durch
Gewichte in die Tiefe versenkt und einige leere Tonnen an
langen Leinen bezeichnen den Ort, wo die Grnndleine liegt,
die inan von Zeit zu Zeit in die Höhe windet und von den
erbeuteten Fischen befreit. Im Frühjahr bei Beginn des
Fangs beißen die Stockfische nicht gerne ans Köder an nnd
man bedient sich daher nur der Jiggers. Ein Jigger ist ein
in Form eines kleinen Fisches gegossenes Stück Blei, weichen:
an der Stelle des Kopfes zwei nach außen gekehrte Angel-
haken neben einander eingezossen sind, wie auf Skizze 2 un-
seres Holzschnitts zu sehen ist; man befestigt den Jigger an
eine gewöhnliche Fischleine und läßt diese so tief hinab, als
zu solcher Jahreszeit ersahrungSmäßig die Fische stehen; durch
fortwährendes Zucken nn der Leine erhält man den Figaer
in einem hüpfenden Zustande; die Fische tummeln sich, von
den: glitzernden Gegenstand ungezogen, um denselben herum
und verfangen sich au einen: der beiden Angelhaken, wie auf
unseren: Bllde zu sehen ist. Diese Fnngart ist weit ergiebiger,
als-sie auf den ersten Blick erscheint, denn häufig sangen zwei
Männer in einen: Boote auf diese Weill per Tag 2l Centner
frische Fische, welche 7 Centner trockene Stockfische geben. D>r
mittlere Ertrag per Mann die ganze Fangzeit hindurch ist
ungefähr 3 Centner frische Fische per Tag. Ist das Book gefüllt
oder gegen Abend kehren die Fischerboote wieder nach der Küste
zurück und liefern ihren Fang in den hölzernen Schpppeu
an den Anländen ab, wo die gesangenm Fische nut eiu -r Art
 
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