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Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 46.1911

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Heft 22
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https://doi.org/10.11588/diglit.60742#0491
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llas lliiodad lassama ch.
Jeassu, konnte daher Menelik finden, als er vor etwa
zwei Jahren wegen schwerer Erkrankung die Regierungs-
geschäfte in andere Hände legen mußte. Zu den aus-
wärtigen Mächten hat Tassama stets gute Beziehungen
unterhalten. —
Auf der Weltausstellung in Turin hat die rühmlichst
bekannte Maschinenfabrik von A. Borsig in Berlin-Tegel
eine neue seuerlose Lokomotive, wie ähnliche schon
seit längerer Zeit in Gebrauch sind, zur Vorführung ge-
bracht. Sie wird vermittels einer Dampfdruckanlage auf
der Füllstation mit dem notwendigen hochgespannten
Dampf gespeist und kann dann das vorgesehene Pensum
ihrer Wegstrecke erledigen, ohne daß ein Heizer und eine

Die sntsmalwnale hggieaeaULstellUNg in Dresden. Nach einer Photographie der Neriiner iitustrations-Seieiiichatt m. k. ls. in Nertin.

Eingang

Seh. llegierungsrat Svmund llrückner,
der neue öouverneur von logo.

ausgeschiedenen Gouverneur
v. Schuckmann nach der Er-
krankung von dessen Stell-
vertreter, dem ersten Re-
ferenten Geheimen Regie-
rungsrat Hintrager, als stell-
vertretender Gouverneur nach
Deutsch-Südwestasrika. —
Ras Bitodad Tas-
sama, der greise Regent des
Kaiserreichs Abessinien, ist an
den Folgen eines Schlagan-
falls plötzlich gestorben. Sein
Tod bedeutet einen schweren
Verlust für das Land und
wird vielleicht der Anfang
neuer Verwicklungen werden.
Denn jetzt wird die ränke-
volle und herrschsüchtige,
dabei durchaus reaktionär
gesinnte Kaiserin Taitn, die
immer noch über einen gro-
ßen Anhang verfügt, wohl
abermals alleMinen springen
lassen, um wieder ans Ru-
der zu kommen, und das
kann ihr leicht glücken, wenn
sich für Ras Tassama nicht
ein Nachfolger findet, der,
wie jener, neben unwandel-
barer Treue gegen seinen
kaiserlichen Herrn große
Energie mit staatsmännischer
Klugheit und Geschicklichkeit
verbindet. Ras Tassama war
einer der ältesten Wassen-
gefährteu des Negus Mene-
lik und mit ihm verwandt.
Ausgezeichnet bewährt hat
er sich besonders als Ver-
walter von Kaffa, der schwierigsten Provinz des äthio-
pischen Reiches. Die gestürzte Kaiserin Taitu haßte
ihn am grimmigsten von allen ihren Feinden, ein Zeichen,
daß sie ihn am meisten fürchtete. Und in der Tal wußte
Ras Tassama alle Anschläge und Intrigen der ränke-
vollen Frau zu vereiteln und diese selbst unschädlich zu
machen. Keinen besseren Reichsverweser und Vormund
für den minderjährigen Thronerben, seinen Enkel Lidj

l^ie vor kurzem eröffnete Intern ationale Hygi ene- für „Ansiedlung und Wohnung", diejenige für „Nah- amt ernannt. Im Juni 1910 ging Geheimrat Brückner
ausstellung in Dresden ist ein großartiges rnngs- und Genußmittel", dre Halle für „Hygiene im für den aus dem Amte
Unternehmen, das die wei-
testgehende Beachtung aller
Volkskreise verdient und sicher
auch finden wird. Gilt es
doch einer der allerwichtig-
sten Fragen, die es für die
Menschheit gibt, der Frage
nach dem, was der Mensch
zu tun vermag im Kampfe
gegen die größten Feinde des
Lebens, Krankheit und Siech-
tum, und gegen deren Ur-
sachen, wie Wohnungsnot,
mangelhafte und falsche Er-
nährung, gesundheitswidri-
ges, unvernünftiges Verhal-
ten der Menschen und der-
gleichen mehr. Den groß-
artigen Errungenschaften der
modernen Hygiene, denen
diese Ausstellung in erster
Linie gewidmet ist, neben
dein, was auf dem Gebiete
der Hygiene im Verlaufe der
Geschichte von den ältesten
Zeiten und bei den verschie-
densten Völkern geleistet wor-
den ist, entspricht der äußere
Rahmen, den dieses in seiner
Ausdehnung und Ausgestal-
tung einzig dastehende Unter-
nehmen erhalten hat. Schon
der Platz, den die Stadt Dres-
den dazu zur Verfügung ge-
stellt hat, ein ausgedehntes
Areal des berühmten Großen
Gartens, ist sehr beachtens-
wert. Die Lennsstraße trennt
das Ausstellungsgelände in
zwei Hauptteile, die durch einen monumentalen Brückenbau
miteinander verbunden sind. Den
mächtiges Säuienportal, an das
sich in wahrhaft künstlerischer Aus-
führung die zu Verwaltungszwecken
und Festlichkeiten bestimmten Ge-
bäude anschließen. Von ihm ge-
langt man geradeaus zum Haupt-
platze, dessen Hintergrund tue von
einer hohen Kuppel überwölbte
und einen mächtigen halbrunden
Vorbau aufweisende „Populäre
Halle", eine der wichtigsten unter
den zwölf lediglich zu Ausstellungs-
zwecken dienenden großen Hallen,
einnimmt. Die an ihr vorüber-
führende, mit einer Doppelreihe
prächtiger alter Bäume geschmückte
Herkulesallee dient jetzt als „Völ-
kerstraße", da sie die nach den
nationalen Bauarten errichteten
Gebäude der verschiedenen Länder
und Völker enthält. Von den
65 Gebäuden, die die für 2Hs Mil-
lionen Mark erbaute Ausstellungs-
stadt aufweist, seien hier besonders
erwähnt die Halle für „Krankenfürsorge und Rettungs-
wesen, Militär- und Tropenhygiene", ferner die Halle

Verkehr", der Pavillon der Arbeiterverficherung, das
bildet ein Musterkrematorium und der große Pavillon Frankreichs,
das zum ersten Male seit 40 Jah-
ren offiziell an einer deutschen
Ausstellung teilnimmt —
Der langiährige hochverdiente
Gouverneur non Togo, Graf v. Zech
auf Neuhofen ist in den Ruhestand
getreten. Zu seinem Nachfolger
ist der seitherige stellvertretende
erste Referent beim kaiserlichen
Gouvernement von Deutsch-Süd-
westafrika, Geheimer Regie-
run g s r a t E d in u n d Brückne r,
ernannt worden. Geboren im
Jahre 1871, widmete dieser sich
zunächst der juristischen Laufbahn.
Im April 1901 wurde er preußischer
Gerichtsassessor. Im September
des folgenden Jahres erfolgte seine
Berufung in die Kolonialabteilung
des Auswärtigen Amtes. Von
September 1903 bis April 1905 war
er in Kamerun tätig, worauf er
wieder bei der Zentralverwaltung
in Berlin Verwendung fand. 1907
wurde er zum Negierungsrat, 1909 zum Geheimen Re-
gierungsrat und Vortragenden Rat im Reichskolonial-

heuerlose lwkomotwe an der lmllstation. nach Siner Photographie von Noedecker in Nertin.

Heizanlage überhaupt notwendig sind. Die Vermendungs-
 
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