Buffet.
Nach Entwurf vom f Dir. Gnauth, ausgeführt von ). A. Eysfer in Nürnberg.
schnitzte und zum Theil farbig intarsierten Einrichtungen für £nt<
xfangssaal, Musikzimmer und Jagdsaal im Schloßbau St. Lmmeran
(nach Entwurf von Baurath Schultze), ferner die einfachere Aus-
stattung des fürstlichen Jagdhauses bei Sulzbach (nach Entwurf von
Baurath Degen). Von weiteren größeren Arbeiten müssen noch ge-
nannt werden: Möbel für den Rathhaussaal in Ensisheim (Elsaß),
für das Vffizicrs-Rasino in Germersheim, für einen Mailänder Aunst-
händler, für das Residenzschloß in Meiningen, — dann eine Anzahl
nach New-Pork gegangener Polster,nöbel, sowie die reichen Zimmer-
einrichtungen für Rentier paulke (München), an denen auch kV. Schröder
und JosefMittermaier(mit Atelier und Herrenzimmer) betheiligt
sind, (nach den Plänen von Littmann & Linke).
Man erinnert sich, daß der zu früh verstorbene Bildhauer
L. Gedon für den Fürsten von Lippe-Detmold eine Bibliothekeinricht-
ung auszuführen hatte; der hohe Auftraggeber hat dem Münchener
Runstgewerbe seine Anhänglichkeit bewahrt und dasselbe für die
Ausstattung weiterer Räume in Anspruch genommen. Wuchtige
Schränke, Tische, Stühle, üppige Thüraufsätze, Wandvertäfelungen
waren die hauptsächlichsten Bestandtheile; mit Rücksicht auf bereits
vorhandene Theile mußte der Eharakter gewisser niederdeutscher Arbeiten
des {7. Jahrhunderts eingehalten werden, eine Aufgabe, die der
Vereins-Architekt Fr. Brochier in vollendetster Meise löste, wobei
I. M a ch t e r und E. Z a h n die Schreinerarbeit, Bildhauer T. F i s ch e r
die selbständigen, die Bildhauer Glatz und Nachtmann die übrigen
Bildhauerarbeitcn — endlich Fräulein Iörres die Goldstickereien,
L. Rlöpfer und G. Rronenbitter die Polsterungen ausführten,
wir hoffen, in der nächsten Zeit unfern Lesern einige Proben davon
geben zu können. — W. Till, welcher sich in allen Stilarten heimisch
fühlt, ganz besonders aber im Rococo Vorzügliches leistet, brachte im
Laufe des letzten winters eine kleine kfausorgel nach altem Original
zur Ausführung, deren vorzügliche Größenverhältnisse und feine
Fournier-Arbeit allgemeines Interesse erweckten; auch von seinen
Arbeiten wandert sehr viel, etwa 2/s, in's Ausland, meist nach
Oesterreich.
Das Rococo, als ausschließliche Domäne, nimmt F. Radspieler
8c Lie. in Anspruch; was von ihm in die Ausstellungshalle kommt, ist
allerdings zumeist Bildhauer- und Maler-Arbeit. An größeren Arbeiten
ist eine Salongarnitur — wände und Möbel nach Entwurf von Architekt
Ein. Seidl — namhaft zu machen; besonders reizvoll wirkten die
charakteristisch und flott gemalten Füllungen von Prof. Rnd. Seitz.
Daß das Rococo bei geschickter Behandlung sich auch auf einfachere
Möbel anwenden läßt, bewies Radspieler durch einen Wäscheschrank
und einen Ankleidespiegel, die durch ihren Hellen Anstrich die Reinlich-
keit selbst personifiziren. — Die Reihe der größeren in der Vereinshalle
vertretenen Geschäfte darf nicht geschlossen werden, ohne daß einiger
auswärtiger Firmen gedacht würde. — I. A. Lysser, kgl. bayer.
und kgl. rumän. Hoflieferant, hat sich nach seiner Uebersiedlung von
Bamberg nach Nürnberg durch den Erwerb und die pietätvolle Restaurir-
ung des bekannten Pellerhauses vortheilhaft eingeführt und durch die
Beihilfe von ff Direktor Gnauth einen frischen Zug in das)Möbel-
fach gebracht (vgl. hierüber Tafel y, Jahrgg. *887 und nebenstehende
Abbildung); dabei widmet er sich der Imitation alter Möbel mit
einem Geschick, durch welches selbst gewiegte Renner getäuscht werden
können. Die beiden, durch Abbildungen vorgeführten Renaissance-
Bettladen und die Rococo-Lommode, mit Aufsatz, sind sprechende Zeug-
nisse dafür. In neuester Zeit hat sich das Geschäft bedeutend erweitert
und sich für neue Arbeiten des künstlerischen Beistandes L. H ammer's,
Direktors der Nürnberger Aunstgewerbeschule, versichert. — Reichel
und Heinze (Dresden) scheinen ausschließlich Rococo-Möbel, und
zwar Fournier-Arbeit mit Messinggarnirung, zu fabriziren; Joseph
Maier (Oberhausen bei Augsburg) gibt in einem von Bildhauer
Nachtmann (München) entworfenen Schreibtisch ein sehr hübsches
Beispiel baroker Schnitzarbeit.
Rococo-Buffet.
Nach einem alten Vriginal ausgeführt von I. A. Eyffer in Nürnberg.
wie an dem Mobiliar der neuen Synagoge Runstschreiner
M. Ballin den Nachweis führte, daß er über tüchtige Rräfte verfügt,
so haben die Um- und Neubauten in der k. Akademie der Wissen-
schaften L. Röllmayer Gelegenheit zur Vorführung seiner Leistungs-
fähigkeit gegeben; Schränke, Festsaal-Gestühl und Aehnliches, nach
Entwürfen von Architekt fj. Gräßel, sind lauter tüchtige Arbeiten.
Nach Entwurf vom f Dir. Gnauth, ausgeführt von ). A. Eysfer in Nürnberg.
schnitzte und zum Theil farbig intarsierten Einrichtungen für £nt<
xfangssaal, Musikzimmer und Jagdsaal im Schloßbau St. Lmmeran
(nach Entwurf von Baurath Schultze), ferner die einfachere Aus-
stattung des fürstlichen Jagdhauses bei Sulzbach (nach Entwurf von
Baurath Degen). Von weiteren größeren Arbeiten müssen noch ge-
nannt werden: Möbel für den Rathhaussaal in Ensisheim (Elsaß),
für das Vffizicrs-Rasino in Germersheim, für einen Mailänder Aunst-
händler, für das Residenzschloß in Meiningen, — dann eine Anzahl
nach New-Pork gegangener Polster,nöbel, sowie die reichen Zimmer-
einrichtungen für Rentier paulke (München), an denen auch kV. Schröder
und JosefMittermaier(mit Atelier und Herrenzimmer) betheiligt
sind, (nach den Plänen von Littmann & Linke).
Man erinnert sich, daß der zu früh verstorbene Bildhauer
L. Gedon für den Fürsten von Lippe-Detmold eine Bibliothekeinricht-
ung auszuführen hatte; der hohe Auftraggeber hat dem Münchener
Runstgewerbe seine Anhänglichkeit bewahrt und dasselbe für die
Ausstattung weiterer Räume in Anspruch genommen. Wuchtige
Schränke, Tische, Stühle, üppige Thüraufsätze, Wandvertäfelungen
waren die hauptsächlichsten Bestandtheile; mit Rücksicht auf bereits
vorhandene Theile mußte der Eharakter gewisser niederdeutscher Arbeiten
des {7. Jahrhunderts eingehalten werden, eine Aufgabe, die der
Vereins-Architekt Fr. Brochier in vollendetster Meise löste, wobei
I. M a ch t e r und E. Z a h n die Schreinerarbeit, Bildhauer T. F i s ch e r
die selbständigen, die Bildhauer Glatz und Nachtmann die übrigen
Bildhauerarbeitcn — endlich Fräulein Iörres die Goldstickereien,
L. Rlöpfer und G. Rronenbitter die Polsterungen ausführten,
wir hoffen, in der nächsten Zeit unfern Lesern einige Proben davon
geben zu können. — W. Till, welcher sich in allen Stilarten heimisch
fühlt, ganz besonders aber im Rococo Vorzügliches leistet, brachte im
Laufe des letzten winters eine kleine kfausorgel nach altem Original
zur Ausführung, deren vorzügliche Größenverhältnisse und feine
Fournier-Arbeit allgemeines Interesse erweckten; auch von seinen
Arbeiten wandert sehr viel, etwa 2/s, in's Ausland, meist nach
Oesterreich.
Das Rococo, als ausschließliche Domäne, nimmt F. Radspieler
8c Lie. in Anspruch; was von ihm in die Ausstellungshalle kommt, ist
allerdings zumeist Bildhauer- und Maler-Arbeit. An größeren Arbeiten
ist eine Salongarnitur — wände und Möbel nach Entwurf von Architekt
Ein. Seidl — namhaft zu machen; besonders reizvoll wirkten die
charakteristisch und flott gemalten Füllungen von Prof. Rnd. Seitz.
Daß das Rococo bei geschickter Behandlung sich auch auf einfachere
Möbel anwenden läßt, bewies Radspieler durch einen Wäscheschrank
und einen Ankleidespiegel, die durch ihren Hellen Anstrich die Reinlich-
keit selbst personifiziren. — Die Reihe der größeren in der Vereinshalle
vertretenen Geschäfte darf nicht geschlossen werden, ohne daß einiger
auswärtiger Firmen gedacht würde. — I. A. Lysser, kgl. bayer.
und kgl. rumän. Hoflieferant, hat sich nach seiner Uebersiedlung von
Bamberg nach Nürnberg durch den Erwerb und die pietätvolle Restaurir-
ung des bekannten Pellerhauses vortheilhaft eingeführt und durch die
Beihilfe von ff Direktor Gnauth einen frischen Zug in das)Möbel-
fach gebracht (vgl. hierüber Tafel y, Jahrgg. *887 und nebenstehende
Abbildung); dabei widmet er sich der Imitation alter Möbel mit
einem Geschick, durch welches selbst gewiegte Renner getäuscht werden
können. Die beiden, durch Abbildungen vorgeführten Renaissance-
Bettladen und die Rococo-Lommode, mit Aufsatz, sind sprechende Zeug-
nisse dafür. In neuester Zeit hat sich das Geschäft bedeutend erweitert
und sich für neue Arbeiten des künstlerischen Beistandes L. H ammer's,
Direktors der Nürnberger Aunstgewerbeschule, versichert. — Reichel
und Heinze (Dresden) scheinen ausschließlich Rococo-Möbel, und
zwar Fournier-Arbeit mit Messinggarnirung, zu fabriziren; Joseph
Maier (Oberhausen bei Augsburg) gibt in einem von Bildhauer
Nachtmann (München) entworfenen Schreibtisch ein sehr hübsches
Beispiel baroker Schnitzarbeit.
Rococo-Buffet.
Nach einem alten Vriginal ausgeführt von I. A. Eyffer in Nürnberg.
wie an dem Mobiliar der neuen Synagoge Runstschreiner
M. Ballin den Nachweis führte, daß er über tüchtige Rräfte verfügt,
so haben die Um- und Neubauten in der k. Akademie der Wissen-
schaften L. Röllmayer Gelegenheit zur Vorführung seiner Leistungs-
fähigkeit gegeben; Schränke, Festsaal-Gestühl und Aehnliches, nach
Entwürfen von Architekt fj. Gräßel, sind lauter tüchtige Arbeiten.