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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 2.1906

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Heft 1
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Die Sammlung Henriette v. Klarwill in Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.27899#0035

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Nr. i.

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

ii

Hauptbild der Sammlung Klarwill wurde
erwähnt. *)

*) Toorenvliet war ein fruchtbarer Kunst'
ler, und es wird kein Staunen erregen, wenn
ich zur Liste seiner Bilder noch folgende bei'
trage, die ich seit dem Erscheinen des ange-
deuteten Aufsatzes und seit der Veröffent'
lichung von Nachträgen (in der Geschichte
der Wiener Gemäldesammlungen, I, S. 21 und

Die Typen des Bildes sprechen
recht deutlich den Namen Toorenvliet,

lers halte. Der Dargestellte blickt über die
rechte Schulter nach dem Beschauer zu. Kopf
in Halbprofil nach rechts. Langes, nicht allzu
reichliches „schwarzes“ Haar. Graublauer Rock,
gelblichbrauner Mantel. Das Bild kam im Herbst
1904 in die Pfarre Leopoldau. — Vor einiger
Zeit fand ich in Wien beim Kunsthändler

Jacob Toorenvliet: Fröhliches Mahl (Wien, Sammlung Klarwill).

561 ff.) kennen gelernt oder im Gedächtnis
aufgefrischt habe, so die Bilder in der Moltke-
sehen Galerie zu Kopenhagen und in der
Galerie zu Hannover. Einen kleinen, zwar
echten, aber durch falsche Signatur ver-
unstalteten Toorenvliet sah ich vor meh-
reren Jahren beim Herrn Sektionschef von
Braunhof in Wien. (Über Braunhofs Ableben
vergl. den I. Bd. dieser Blätter, S. 72.) Beim
Prälaten Karl Drexler in Klosterneuburg lernte
ich unter anderem Namen ein fast halb lebens'
großes Brustbild eines etwa 40 bis 50jährigen
Mannes kennen, das ich nach dem oftmaligen
Vorkommen desselben Gesichtes auf Tooren-
vliets Bildern für ein Selbstporträt des Kunst'

Alexander Fleischner ein signiertes Sittenbild,
das in den Typen und in der Färbung mit
dem Gemälde bei Klarwill nächst verwandt
war, ohne dieselbe Komposition zu haben.

- Eine Zeichnung im Louvre ist bei Reiset
als Nr. 594 genannt. Sie wäre mit dem Selbst-
bildnis in Leopoldau zu vergleichen. 1899
wurde durch Goudsticker ein Toorenvliet in
Prag zum Verkauf angeboten, der einen Bild-
hauer in seinem Atelier darstellt (hell sig-
niert „J. Toornvliet Fc“). Nach Simon Schnei-
der „Brünn“ (S. 66) waren bei Skoppy in Kum-
rowitz einige gute Toorenvliets. Ein anderes
Werk war 1835 auf der Auktion M. v. Rotter-
dam zu Gent.
 
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