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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 2.1906

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Heft 1
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Die Sammlung Henriette v. Klarwill in Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.27899#0042

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i8

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

Nr. i.

Jüngeren ist lockerer, freier. Die Signa-
tur: „G. Hoet“ in dunkler Pinselkur-
sive findet sich gegen rechts unten.

Eine frische Farbigkeit zeichnet
dieses Werk aus. Man möge sich an
der Abbildung das große flache Segel

So rief Julus, als Aeneas, seine Ge-
fährten und sein Sohn unter Bäumen
nahe der italischen Küste sich gelagert
hatten und als man die gebackenen
Unterlagen der Speisen zum Schluß
aus Hunger verzehrte. Dadurch sei,

Peeter Brueghel der Jüngere: Im Dorfe (Wien, Sammlung Klarwill).

gegen die Mitte zu fleischrot, bräunlich
vorstellen, das große faltige Segel links
weißlichbraun. Auf Eichenholz. Breite
39, Höhe 30.

Zur Deutung sei folgendes mitge-
teilt: Dr. Ernst v. Klarwill vermutet,
gewiß mit Recht, daß die Darstellung
aus Virgil genommen sei. Demnach
würde der Vers aus dem VII. Buch
der Aeneis illustriert, der beginnt
„Heus! etiam mensas consumimus“.

wie Virgil erzählt, eine Prophezeiung
des Anchises erfüllt worden. Auf dem
Bildchen des Hoet ist wohl die Wir-
kung des Ausrufes malerisch zum Aus-
druck gebracht.

Die Sammlung Klarwill beherbergt
noch ein zweites Bildchen mit mytho-
logischen Figuren von G. Hoet, das
übrigens einer anderen Schaffensperiode
angehört.

Wie erwähnt, enthält die Galerie
 
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